Werbung - Vor kurzem habe ich bei einer Wohnungsauflösung einen alten Schreibtisch geschenkt bekommen. Ich dachte, ich könnte ihn locker in meinem Auto transportieren. Dem war leider nicht so. Da der Tisch noch am gleichen Tag weg musste, blieb mir nichts anderes übrig, als ihn in der Mitte in zwei Teile zu sägen. Direkt vor Ort mit der Stichsäge. Natürlich hatte ich schon einen Plan im Kopf, daher war es völlig ok, den Tisch zu zersägen. Denn aus ihm sollen zwei werden.

Da der Tisch eine Weile in meinem Lager stehen musste, hatte ich die Deckplatten provisorisch einfach schon einmal etwas kleiner gesägt.

Doch der Überstand an der Deckplatte ist mir zu breit und daher müssen alle Seite noch einmal schmaler gesägt werden. Der Schreibtisch war vorher nicht nur durch die Deckplatte verbunden, sondern auch durch zwei Querverbindungen auf der Rückseite. Mit einer Japansäge muss ich diese entfernen. bevor ich die Deckplatte verkleinern kann.

Ich möchte auf beiden Seiten einen Überstand von 1 cm. Ich messe dies aus und klebe vor dem Sägen ein Klebeband an der Sägelinie auf. So vermeide ich eine ausgerissene Sägekante. Mit der Handkreissäge und meiner Führungsschiene von wolfcraft geht es relativ einfach.

Mit dem Klebeband ist die Kante ganz gut geworden.

Jetzt fülle ich ein paar Löcher auf, die durch die Querverbindungen entstanden sind. Große Löcher fülle ich immer mit einem Gemisch aus Sägespäne und Holzleim auf und verspachtel nur die oberste Schicht mit Spachtelmasse.

Auch die Sägekanten verspachtel ich mit Holzspachtel. Ich nutze super gerne das Dixie Mud von Dixie Belle Paint, denn es trocknet super schnell und lässt sich später sehr leicht schleifen.

In der Zwischenzeit nehme ich mir die Schubladen vor. Sie sind extrem schmutzig und brauchen eine gründliche Reinigung. Ich kann nicht mal die ganzen schmutzigen Fingerabdrücke entfernen.

Daher reinige ich erst und schleife dann den Dreck kurzerhand weg. Das funktioniert super!

Schon weitaus besser.

Nun mache ich mich an die Rolladen. Ich hätte sie gerne entfernt, um sie zu schleifen und zu beizen, aber die Schreibtischteile sind verleimt und ich gelange nicht an die Führung. Also muss ich die Rolladen wohl oder übel so schleifen. Ich benutze dazu meinen Winkelschleifer mit einem 240 Papier und gehe vorsichtig vor. Dann wird gebeizt. Ich entscheide mich für den Farbton TEAK von Lignocolor und bringe die Beize mit einem Schwämmchen auf.

Leider ist das Ergebnis auf einem der Schränke sehr unregelmäßig geworden. Ich konnte mir nicht erklären, was ich falsch gemacht hatte, bis ich das Foto vom "vorher" Schreibtisch noch einmal ansah. Und siehe da, der Rolladen war schon vorher scheckig. Da ich diese Optik nicht verbessern kann, muss es halt so bleiben. Das gehört dann eben so.
Für den Korpus und die Deckplatte arbeite ich mit verschiedenen Kreidefarbentönen von Lignocolor. Bei meinem letzten Besuch bei Lignocolor (hier) habe ich den Farbton "Forest" entdeckt und mich direkt verliebt. Den möchte ich unbedingt ausprobieren!

Für mich ist ein Möbelprojekt oft ein try and error. In meinen Gedanken habe ich eine Idee, und wenn ich sie umsetze, stellt sich manchmal heraus, dass es doch nicht so gut ist. So war es auch hier. Ich hatte den wirklich schönen Farbton Forrest gestrichen, und das Ergebnis gefiel mir wirklich gut.
Aber am Ende passte das Grün leider nicht so richtig gut zu meiner fertigen Deckplatte. Ich habe gar kein Foto gemacht, aber im Video bei Instagram könnt ihr sehen, wie die Schränke in grün aussahen. Toll, aber in Kombination mit der Deckplatte irgendwie nicht passend. Also habe ich die Schränke noch einmal umgestrichen und dabei den Farbton Dunkelbraun mit Schwarz gemischt. So habe ich ein herrliches ganz dunkles, fast schwarzes Braun erhalten.

Wie ich die Deckplatte gestaltet habe? Für ein wenig Struktur mische ich Schwarz mit etwas Strukturpulver (hier von Saltwash). Das Gemisch stupfe ich auf.

Nach dem Trocknen wird es bunt. Mit einem Naturschwamm und einem Stupfpinsel bringe ich verschiedene Schichten auf. Schwarz, Chocolate, Vintage Green, und zwei der tollen Lignocolor Metallicfarben, die ich wirklich liebe... bis mir das Ergebnis gefällt.




Die Rolladen bekommen noch einen Aufdruck, damit es etwas interessanter wird. Und auch die Seiten der Schränke bekommen eine große Zahl mit Metallicfarben, Strukturpulver und natürlich ein bisschen "Rost".

Mit klarem Wachs versiegel ich alles. Die bebeizten Rolladen bekommen einen schönen satten Glanz damit. Die Deckplatte und die Metallzahlen betone ich zusätzlich mit braunem Wachs für den Used-Look. Am liebsten bringe ich mein Wachs mit einem dicken Wachspinsel auf, denn damit kann man es in kreisenden Bewegungen wirklich gut einarbeiten.


Und so ist aus meinem alten Schreibtisch etwas ganz Neues entstanden, das mir persönlich sehr gut gefällt.

Die Deckplatte passt gut zur Farbe.





Was sagt ihr? Wie gefallen euch die Schränke? Ich würde sie gerne behalten, muss nur mal die Lage hier vor Ort checken. Alle einverstanden? Wenn nicht, findet ihr sie demnächst im Shop. Und wer von euch Kreidefarbe oder anderes bei Lignocolor bestellen möchte, der nutzt gerne meinen Code "gonepaintin" im Warenkorb. Immerhin gibt es 5 % Rabatt und ich kann garantieren, dass die Damen und Herren dort super schnell versenden! Danke an Lignocolor für die Farben, die Beize und das Wachs für dieses Projekt.

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