Ab und zu gerät man an Möbelstücke, bei denen ganze Stücke fehlen, Teile abgebrochen sind, oder Ecken so schadhaft sind, dass man sie kaum mehr erkennen kann. So war es auch bei dieser Kommode, die ich vor kurzem aufgearbeitet habe.
Die Rundung an der unteren linken Seite war komplett zerstört. Und auch bei dieser Kommode fehlte eines der Ornamente.
An diesem Schrank ist der Fuß beschädigt. Ich frage mich, ob hier ein Hundewelpen im Spiel war.
Wenn man Glück hat, kann man ein solches fehlendes Teil ganz einfach nachbauen. Sofern ein Gegenstück nämlich noch intakt ist, kann man an diesem eine Art Gussform abnehmen, sie anschließend mit Spachtel füllen und erhält so ein baugleiches Teil, das man verarbeiten kann.
Für solche Fälle arbeite ich gerne mit einem 2-Komponenten-Spachtel, denn er härtet besonders schnell und sehr fest aus. Man muss dabei zwar recht schnell arbeiten, aber dafür ist das Ergebnis sehr haltbar und strapazierfähig.
Bei der Arbeit an der Kommode unten fehlte die Rundung an der unteren linken Seite. Die Rundung auf der rechten Seite war jedoch einigermaßen intakt, so dass ich dort eine Gussform abnehmen konnte.
Dazu reibe ich zunächst ein kleines bisschen Öl (Speiseöl oder auch Hanföl, egal was) auf die Stelle. Dann nehme ich meine Klebepistole und setze die Klebe richtig dick rund um die bestehende Form.
Das Ganze lasse ich trocknen und ziehe es dann ab. Durch das Öl lässt es sich meist relativ einfach lösen. Und so habe ich eine Form erstellt, die ich nun für den Nachbau auf der anderen Seite verwenden kann.
Die Form fette ich innen zunächst auch wieder mit Öl ein und fülle sie dann auf mit meinem 2K Spachtel. Die Form drücke ich dann auf die Schadstelle.
Das Ganze muss richtig gut trocknen. Dann die Form abziehen, was ein bisschen tricky sein kann, aber mit dem Öl einigermaßen funktionieren sollte. Fertig! Da auch das Gegenstück auf der anderen Seite nicht ganz perfekt war, ist auch diese Seite natürlich nicht hundertprozentig. Mit dem Schleifgerät und /oder dem Dremel schleift man nun alles nochmal in Form. Notfalls muss man noch ein wenig mit normalem Holzspachtel nacharbeiten.
Am Ende einfach mit streichen und fertig ist das neue Teil.
Dieses Ornament habe ich mit der gleichen Methode nachgebaut für die Kommode ganz oben. Es wird noch zurechtgeschliffen und dann aufgeklebt.
Ihr seht, es ist nicht allzu schwer, fehlende Teile nachzubauen - gesetzt den Fall, man hat wenigstens ein Ornament, an dem man sich orientieren kann. Hat es jemand von euch schon ausprobiert?
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