Werbung - Mein Besuch der Farbmanufaktur Lignocolor in Münster im September hielt neben einer spannenden Führung durch die Produktion auch ein bisschen Arbeit für mich bereit. An Tag 2 sollte ich aktiv werden und eine Ecke in den Büroräumen umgestalten. Denn ein Farbhersteller braucht Farbe an Wand und Möbeln, oder etwa nicht?
Diese beiden Tische, der Stuhl und die Lampe stammen aus einem Trödelladen in Münster. Mit den Möbeln soll die Ecke bei den Büroräumen aufgelockert werden. Als tatkräftige Unterstützung wurde mir Dominik zur Seite gestellt. Ein Glück für mich, denn zusammen haben wir das Projekt an einem Tag geschafft. Zumindest fast. Der Stuhl muss warten. Ich wollte ihn nicht streichen sondern lediglich das Holz aufarbeiten, doch dazu war die Zeit zu knapp. Er bleibt also stehen für meinen nächsten Besuch.
Die Deckplatten beider Tische haben eingelassene Fliesen, die ich gerne verstecken möchte. Statt dessen möchte ich, dass sich Farbe und Muster der Bodenfliesen auch auf den Tischen wieder findet. Für die Tische wähle ich mir daher passende Farbtöne aus dem Lignocolor Sortiment aus. Die Grundfarbe für den Korpus der Tische ist PEARL. Die Deckplatten werden mit STORM, PEARL und zusätzlich noch ANTHRAZIT GRAU gestaltet.
Die Fugen der Fliesen auf den Tischen hatte ich am Vorabend bereits verspachtelt, damit sie später nicht mehr sichtbar sind. Die Spachtelmasse ist über Nacht gut durchgetrocknet.
Ich kann sie heute also vorsichtig glatt schleifen und mit dem Lignocolor Haftgrund grundieren. Hier reicht tatsächlich eine Schicht.
Wir arbeiten heute im Workshopraum. Da unsere Arbeit für ein Video aufgenommen wird, haben wir hier die besten Lichtverhältnisse.
Während der Haftgrund auf den Deckplatten trocknet, schleifen Dominik und ich beide Tische an. Das geht recht schnell, wir bringen mit 180er Schleifpapier einfach ein bisschen Grip auf die Oberfläche, so dass unsere Farbe später auch wirklich gut hält. Das ist bei Kreidefarbe kein Muss, ich lasse diesen Schritt aber nie aus. Den Schleifstaub entfernen wir.
Dann kleben wir auf den Tischplatten das Holz rund um die Fliesen ab, so dass wir später diesen Teil neu gestalten können.
Um ein Durchbluten von Holzinhaltsstoffen zu verhindern, grundieren wir beide Tische nun mit dem Lignocolor Sperrgrund.
Die Trockenzeit des Sperrgrundes nutzen wir dazu, die kleine Lampe ebenfalls schon einmal zu grundieren. Sie wird danach ganz einfach in zwei Schichten in dem schönen Gelbton DAISY gestrichen
und wird so zum knalligen Eyecatcher in unserer Eingangsecke.
Dominik und ich müssen unsere Tische an einem Tag fertig bekommen. Der Videodreh kostet zusätzlich Zeit. Deshalb können wir an diesem Tag nicht alle Trocknungszeiten akkurat einhalten und müssen ein wenig improvisieren. Normalerweise würde ich den Sperrgrund auf den Tischen mindestens vier Stunden trocknen lassen. Heute geht alles schneller und wir streichen schon recht bald die erste von zwei Farbschichten PEARL. Die Tischplatten lassen wir vorerst aus.
Erst danach widme ich mich den Deckplatten. Zur Erinnerung: Sie sollen später das Muster der Bodenfliesen widerspiegeln.
Ich streiche den gefliesten Teil meiner Tische daher zunächst mit einer Farbschicht STORM vor und lasse diese kurz antrocknen. Da auch die Bodenfliesen eine gewisse Struktur haben, mische ich nun den gleichen Farbton mit einem Strukturpulver (hier: Saltwash), bis sich eine etwas dickere Konsistenz ergibt.
Das Farbgemisch trage ich mit einem struppigen Pinsel auf beide Deckplatten auf. Das schafft eine interessante Struktur.
Das Ganze muss nun aber wirklich gut trocknen. Aus Zeitgründen unterstützt Dominik den Trocknungsprozess mit dem Föhn. Normalerweise würde ich diese Farbschicht mit dem Strukturpulver mindestens eine bis zwei Stunden lang trocknen lassen.
Für die nächste Deckplatten-Farbschicht wähle ich den helleren Grauton PEARL, den wir auch schon beim Korpus verwendet haben und mische ihn mit ein wenig Wasser. Dieses Wash stupfe ich mit einem Schwamm auf, feuchte es mit einem feinen Sprühnebel an und tupfe es mit einem Tuch wieder ab. Diesen Vorgang muss man ein bisschen ausprobieren, es sollte eine nicht deckende unregelmäßige nächste Farbschicht ergeben.
Diese Schicht muss wieder trocknen. Ein weiteres Farbwash mit ANTHRAZIT GRAU folgt mit dem gleichen Prozedere. Und so kann man weiter mit beiden Farben stupfen, sprühen und tupfen, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Ich arbeite am Ende noch mit Holzspateln und kleineren Pinseln, bis die Deckplatten so aussehen, wie ich sie mir wünsche.
Nun wird das Klebeband vorsichtig wieder abgezogen. Da ich in mehreren Schichten gearbeitet habe, kann es passieren, dass das Band mit der Farbe getrocknet ist und sich an Stellen verbunden hat. In einem solchen Fall kann man mit dem Cutter nachhelfen. Um ein Verkleben zu vermeiden, sollte man für jeden Streichdurchgang eine neue Runde Klebeband verwenden. Aus Zeitgründen haben wir heute darauf verzichtet.
Der geflieste Teil der Deckplatten ist fertig. Da er noch nicht richtig durchgetrocknet ist, wage ich es nicht, ihn abzukleben, um nun auch die Ränder der Tischplatten akkurat zu streichen. Wir entscheiden uns daher, die Ränder vorsichtig mit ruhiger Hand zu streichen.
Nachdem alles getrocknet ist, versiegeln wir unsere Möbelstücke mit Wachs. Gerade bei der Deckplatte, die ja eine Struktur aufweist, arbeitet es sich sehr gut mit einem dicken Wachspinsel, der auch in die kleineren Unebenheiten gut hineinreicht.
So sieht unsere Tischplatte nun aus:
Ähnlich wie der Boden, oder?
Die Möbel sind fertig, aber die Wand in unserer neuen Ecke soll ja auch noch gestrichen werden. Wir nutzen dafür den gleichen Ton wie für die Möbel: PEARL aus der Lignocolor Wandfarbenkollektion.
Wir überlegen uns, welchen Teil der Wand wir streichen wollen und entscheiden uns für ein Rechteck genau hinter den Möbeln. Ausmessen, abkleben und das Klebeband einmal versiegeln. Das Versiegeln funktioniert so: Den Rand des Klebebandes in der bereits vorhandenen Wandfarbe (hier weiß) einmal vorstreichen. Da ein Klebeband nicht immer hundertprozentig mit dem Untergrund abschließt, verschließt man mit der bestehenden Farbe eventuelle kleine Öffnungen des Klebebandes. Die nachfolgend aufgetragene neue Farbe kann also nicht mehr unter den Rand des Bandes laufen. So vermeidet man unscharfe Farbkanten.
Die Ecken und Ränder unsere Wand streichen wir mit einem Pinsel vor. Mit Farbrollen und zu zweit ist der Rest dann super schnell erledigt. Eine Farbschicht reicht, so gut deckt die Farbe.
Klebeband wieder abziehen. Und dann die Möbel einräumen!
Aus der langweiligen Eingangshalle wurde an einem Tag eine ruhige, gemütliche Ecke mit einem Farbtupfer.
Der Stuhl bleibt für das nächste Mal.
Gefällt euch das Ergebnis? Ich finde, das Fliesendesign ist gut gelungen. Mir hat der Tag sehr viel Spaß gemacht. Ich bin schon gespannt auf das Video, das demnächst online geht. Schaut einfach bei Lignocolor auf der Facebook und Instagram Seite einmal vorbei!
Commentaires