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DIY Backsteinwand mit Klinkerriemchen

Ich mag den Industrial Style und hätte super gerne eine alte Backsteinwand in unserem Haus. Was wir immerhin haben, ist eine Backsteintapete, die wie ich finde, relativ echt aussieht.


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Und wir haben unseren Herd mit alten Backsteinen vom Fachwerkhaus meiner Oma einmauern lassen. Sie sind über 250 Jahre alt und stammen von der Außenseite ihres Hauses, das vor einigen Jahren renoviert werden musste.

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Richtig gerne hätte ich aber irgendwo noch eine weitere Backsteinwand. Ich habe schon überlegt, den Putz in meiner Küche zu entfernen und zu schauen, wie die Steine da drunter aussehen. Aber selbst wenn es schöne Steine sind, ist es doch eine unheimliche - und vor allem staubige - Arbeit, die Wand freizulegen.


Und dann stieß ich auf Klinkerriemchen. Das sind dünne Backsteinscheibchen, die man einfach aufkleben kann, ähnlich wie Fliesen.


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Zusammen mit dem BAUHAUS habe ich damit jetzt eine Wand umgestaltet. Erst einmal eine kleine, um es auszuprobieren. Aber ich kann soviel verraten: Es hat super geklappt, ist viel einfacher als ich dachte und es wird definitiv nicht meine letzte Wand gewesen sein! Hier seht ihr den Vergleich von dem Raum vorher und dann nachher mit den Riemchen.

Mir gefällt das super und ich zeige euch heute gerne, wie einfach das im Grunde war. Alles was ich brauchte, habe ich im BAUHAUS bekommen. Und das ist folgendes:


Material:


Werkzeuge:

Meine Anleitung

Bevor ihr die Steine bestellt, müsst ihr natürlich ausmessen, wie viele ihr braucht. Wie groß ist eure Fläche? Wie breit und hoch sind die Riemchen? Denkt dran, die Fugen mit einzurechnen. Normalerweise sind Stoßfugen (das sind die senkrechten Fugen) 10mm breit und Lagerfugen (die waagerechten) 12 mm. Das kann aber auch variieren. Die Fläche, die ich mit Riemchen versehen wollte, ist nach oben hin (durch die Wandfarbe) begrenzt, zufälligerweise passte es bei mir perfekt mit Fugen von 10 mm.


Rechnet lieber ein paar Riemchen mehr mit ein, man verschneidet oder vermisst sich sicher mal. Außerdem hat jedes Riemchen seine eigene Optik und so hat man eine Auswahl.


Nun zur Wandvorbereitung: Manche Wände sollten vorbehandelt werden. Meine Wand ist geputzt, hier reicht es, einmal grob anzuschleifen.


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Steine probelegen

Jetzt sollte man überlegen, wie die Steine liegen sollen, also über den sogenannten Verband einmal nachdenken. Es gibt bei Backsteinwänden ganz klassische Varianten, googelt einfach mal, was es gibt. Dann ist ein bisschen rechnen angesagt, denn irgendwie muss das Ganze ja auch auf die Fläche passen. Ich habe mir mit ein paar Papiersteinen geholfen, um zu schauen, wer wie lang sein darf.


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Die Fläche an meiner Wand ist recht klein, so dass ein klassischer Verband mit der Anzahl der Steine nicht möglich war, oder zumindest nicht gut ausgesehen hätte. Ich habe daher meinen "eigenen" Verband ausgedacht und ein gefälliges, einfaches und ruhiges Muster gewählt. Dazu musste ich die Steine alle kürzen, mit den normalen Längen wären die Steine zu lang gewesen und ich hätte mit kurzen auffüllen müssen. Das gefiel mir nicht, daher sind bei mir alle etwas kürzer als ein normaler Backstein.


Tipp für die Optik: Achtet darauf, dass Stoßfugen nicht direkt übereinander sitzen sollten.


Die Ecksteine werden so verlegt, dass sie rechts und links immer abwechselnd lang/kurz liegen. Jede Reihe darüber dann wieder umgekehrt.


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Steine passend zusägen

Ich habe meine Riemchen ALLE schon vorab zugesägt und dann noch einmal komplett ausgelegt, um zu schauen, ob wirklich alles passt. Ich fand diesen Schritt wichtig, denn wenn es ans Ankleben geht, hat man dafür kaum mehr Zeit. Glaubt mir - es so herum aufzuziehen hat sich gelohnt. Es ist viel Rechnerei und ab und zu passt es hier und da dann doch wieder nicht (bei mir).


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Noch ein Extra-Tipp, den nur der lesen muss, der wirklich eine solche Wand mit Ecksteinen machen möchte. Ich hatte mich anfangs vermessen, weil ich die Ecksteine mit der gesamten Länge gerechnet habe. Aber Achtung: Sie sitzen an der Ecke, das bedeutet, dass man nur das Innenmaß bis zur Biegung berechnen darf. Sie sind dann also nicht 24 cm lang, sondern 1 cm davon ragt über die eigentliche Wand hinaus, wie ihr auf dem Bild unten sehen könnt.


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Die Riemchen werden mit dem Winkelschleifer und einer Diamanttrennscheibe zugesägt. Statt sägen könnte man die Steine auch anritzen und brechen, dann hat man natürlichere, aber eben auch ungleichere Kanten. Achtung beim Sägen: Schutzausrüstung ist ein Muss, es staubt unheimlich und ist wirklich laut. 


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Abkleben

Jetzt wird die Wand großzügig mit Klebeband abgeklebt und der Boden mit Folie ausgelegt.


Fugenkleber mischen

Der Fugenkleber wird angemischt. Das Mischverhältnis Fugenkleber/frisches Wasser war bei mir ca. 4:1, achtet auf die Herstellerangabe. Mit dem Rührstabaufsatz und der Bohrmaschine wird der Kleber gemischt, er sollte eine cremige Konsistenz am Ende haben. Fünf Minuten setzen lassen, erneut durchrühren, das Ganze wird dann etwas fester. Ich habe 4 kg Kleber angemischt, etwas mehr als ich für meine Fläche von 1 qm gebraucht hätte, aber bin gerade damit ausgekommen.


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Kleber aufbringen

Mit der ungezahnten Glättkelle wird der Kleber aufgebracht, immer für eine Fläche von 2-3 Reihen auf einmal. Kleber fest andrücken, und zügig arbeiten.


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Dann mit der gezahnten Kelle (ich hatte eine 8-er Zahnung, 6-er wäre fast besser gewesen) eine weitere Schicht Kleber aufbringen und die Fläche „zahnen“.


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Die erste Reihe unten startet mit einer Fuge. Dazu den Kleber mit dem Fugenmesser glatt streichen, und die Aluleiste als Abstandshalter einlegen.

 

Steine kleben

Die Steine werden dann einfach aufgeklebt. Sie brauchen keinen Extra-Kleber auf den Rückseiten, nur die Ecksteine habe ich zusätzlich mit Kleber versehen. Ich starte in jeder Reihe mit den beiden Ecksteinen. Aufsetzen und festdrücken. Dann die "mittleren" Steine einfügen, auf die Stoßfugen achten.


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Wenn die Reihe fertig ist, zieht ihr mit dem Fugenmesser eine Fuge direkt über den Riemchen und legt den Abstandshalter auf die Riemchenreihe. Und so arbeitet ihr euch vor. Aus den unteren Reihen dann die Abstandshalter wieder herausnehmen und oben wieder einfügen.


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Wasserwaagen  Check

Zwischendurch immer mal wieder mit der Wasserwaage kontrollieren, ob ihr noch waagerecht arbeitet.

 

Kleber trocknen lassen

Wenn die Wand fertig ist, muss der Kleber 4-6 Stunden trocknen. Dann werden alle Fugen noch einmal mit dem Fugenmesser glattgestrichen.


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Wand trocknen lassen

Laut Hersteller ist der Kleber nach 12 Stunden verfugbar. Es gibt auch die Möglichkeit, die Wand nun so zu lassen. Das nennt man dann eine Schattenfuge (Bild unten). Sie kommt ganz ohne Mörtel aus und hat eine andere Optik. Dabei wäre es wichtig, die Fugen wirklich gut zu glätten. Im Bild unten ist das nicht geschehen, da ich wusste, dass ich noch noch verfugen wollte.


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Verfugen

Den Fugenmörtel lt. Anleitung anmischen. Die Konsistenz muss so sein, dass der Mörtel an der Hand klebt, nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken.


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Die Fugen werden dann noch einmal leicht angefeuchtet (feiner Sprühnebel). Man startet mit den Lagerfugen (waagerrecht). Auf die ungezahnte Glättkelle legt man sich den Mörtel zurecht und drückt die Kelle an die Fuge. Mit dem Fugenmesser drückt man den Mörtel dann in die Fuge.


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Ich habe den Mörtel noch mit der Hand nachgeglättet (Handschuhe!). Erst danach werden die Stossfugen verfugt, das geht am besten aus der Hand, ohne die Glättkelle. Erfordert ein bisschen Übung, aber ich fand es war machbar.


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Am Ende habe ich alle Fugen mit der Hand noch einmal nachgeglättet. Reste mit dem Handbesen abfegen.


Ich habe den Mörtel einlagig eingearbeitet, die Anleitung sagte in zwei Schichten. Bei mir hat es so gereicht.

 

Imprägnierung

Im Wohnbereich ist es nicht nötig, die Steine zu imprägnieren. Wenn du sie im Nassbereich oder außen verlegst, müssen sie geschützt werden.


Und so sieht meine Wand jetzt aus:


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Mir gefällt sie so gut, dass ich überlege, eine weitere zu machen. Nur wo?


Und jetzt bin ich gespannt, ob jemand von euch schon Erfahrungen mit Klinkerriemchen gemacht hat. Wenn ja, freue ich mich über weitere Tipps für alle!


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