Natürlich wird es in diesem Post nicht im Größe gehen. Aber mit meinen 163 cm bin ich manchmal zu klein, um an obere Regale oder Schränke anzukommen. Auf dem Dachboden befindet sich zum Beispiel ein Fenster, das so hoch angebracht werden musste, dass ich es beim besten Willen nicht erreichen kann.
Unpraktisch, sagt Ihr? Ich gebe Euch recht. Aber es handelt sich um ein sogenanntes Ausstiegsfenster für den Schornsteinfeger. Und offensichtlich müssen die so hoch sein.
Ich jedenfalls werde einen Hocker brauchen.
Und ganz zufällig fand ich diese beiden bei Ebay:
Ich mag die Beine.
Und da beide Hocker fast identisch sind, wollte ich einen Test machen. Einer der beiden wird mit Kreidefarbe gestrichen, der andere mit Fusion Mineral Paint (eine Acrylfarbe auf Wasserbasis). Mal sehen, wie später die Unterschiede sein werden und welcher von beiden mir besser gefällt!
Einer der Hocker soll dann später also auf dem Dachboden stehen, also muss er weiß werden, um sich anzupassen. Ich wählte also die "kalkweiss" Kreidefarbe von Rust-Oleum. Ich mag es, wenn die shabby chic Schleifspuren später dunkler hervortreten, also strich ich diesen Hocker zunächst einmal dunkelgrau (Grafit, ebenfalls
Rust-Oleum) vor.
Nach dem Trocknen folgte die weiße Farbe.
Für den shabby chic habe ich mich dieses Mal entschlossen, ein wet distressing durchzuführen. Was das ist? Ihr nehmt, noch bevor die Farbe ganz getrocknet ist, also nach ca. 20-30 Minuten, einen leicht feuchten Lappen und wischt die Farbe dort wieder vorsichtig ab, wo Ihr die Gebrauchsspuren erreichen wollt. (Hier erfahrt Ihr noch mehr zu der Methode). Man erhält so einen leicht anderen Effekt als beim Abschleifen und kann die Menge der abgenommenen Farbe besser dosieren. Man verhindert so das Durchschleifen bis auf das Holz.
Nun wollte ich unbedingt noch etwas Besonderes für den Hocker. Also malte ich mit einer Schablone von Martha Stewart noch ein Bild auf den Sitz.
Ich gebe es zu. Ich habe beim ersten Versuch den Streifen nicht mittig gesetzt und musste neu beginnen. Farbe abnehmen (zum Glück war sie noch feucht, daher abwischbar), den Sitz neu weiß streichen. Doppelt hält besser!
Der Stuhl wurde nach dem kompletten Trocknen dann noch gewachst, um ihn schmutzbeständig zu machen.
Nun zum zweiten Hocker. Auch er soll im Landhaus Stil gestaltet werden. Ich möchte hier Fusion Mineral Paint benutzen und der Hersteller empfiehlt auf lackierten Gründen (wie diesem Hocker) unbedingt eine Grundierung. Ich habe die passende aus der gleichen Reihe benutzt. Fusion Ultra Grip wird am besten mit einem Pinsel dünn und gleichmäßig aufgetragen und muss dann möglichst 12 Stunden trocknen.
Das Grip ist weiß, wenn es aufgetragen wird, trocknet aber klar auf.
Dann heißt es warten.
Ich habe den Farbton "pepple", ein helles Grau, ausgewählt. Fusion Mineral Paint lässt sich herrlich einfach streichen, ist unglaublich ergiebig und trocknet fast ohne Pinselstriche auf. Und das Beste: Man braucht keine Versiegelung! Sie ist in der Farbe enthalten. Das nenne ich mal praktisch!
Zwei Schichten später ist der Stuhl bereit für den shabby chic: Mit einem feinen Schleifpapier habe ich vorsichtig, noch bevor die Farbe komplett getrocknet ist (ich habe nach ca. 20 Minuten begonnen), angeschliffen. Hier muss man wirklich vorsichtig vorgehen. Ich habe nur leichte Spuren gemacht und ich finde, das reicht hier völlig aus.
Tipp: Da in der Fusion Mineral Paint die Versiegelung gleich enhalten ist, ist es nicht ganz so einfach, die Farbe für den shabby chic wieder abzunehmen. Entweder man macht es wie ich: Noch bevor die Farbe handtrocken ist, also nach 20-30 Minuten, die entsprechenden Gebrauchsspuren abschleifen. Oder man trägt vor dem Streichen stellenweise Wachs oder Öl auf, um die Farbe später an diesen Stellen wieder einfacher abnehmen zu können.
Wenn Fusion Mineral Paint erst einmal komplett getrocknet ist, ist sie so haltbar, dass man kaum mehr Spuren hineinschleifen kann.
Auch bei diesem Stuhl habe ich am Ende mit einer Mischung aus verschiedenen Schablonen und Fusion Mineral Paint im Farbton "casement" einen Schriftzug aufgemalt.
Und so sehen meine beiden Stühle jetzt aus:
Mein Fazit: Beide gefallen mir sehr gut. Leichter und schneller zu streichen war definitiv der mit Fusion Mineral Paint, die Farbe glitt fast über das Möbelstück. Kreidefarbe ist dicker und lässt sich schwerer streichen.
Die Oberfläche beider Stühle ist unterschiedlich. Die Kreidefarbe hat diese typische matte und pudrige Optik, die wunderbar zum Farmhouse Stil passt. Man sieht Pinselstriche und die ein oder andere Unebenheit. Die Farbe fühlt sich matt und nicht ganz glatt an. Die Abnutzungen sehen authentisch aus und vervollständigen das Bild.
Bei der Fusion Mineral Paint ergibt sich eine ganz andere Optik: Glatt, fast perfekt in der Oberfläche, ein leichter Glanz. Die Abnutzungen sehen auch sehr authentisch aus und die Farbe wirkt, als wäre sie schon lange auf dem Möbelstück. Sie fühlt sich glatt an und man erkennt fast keine Pinselstriche.
Ich denke, es ist Geschmackssache, was man lieber mag.
Ich tendiere in diesem Fall eher zu der Fusion Mineral Paint. Ich hatte sie hier schon einmal ausprobiert und war schon damals begeistert, wie toll sie sich streichen lässt. Und dass das Ergebnis heute so überzeugt, freut mich umso mehr.
Was sagt Ihr?
Vielleicht kann mein heutiger Vergleich Euch die Qual der Wahl bei Eurem nächsten Projekt erleichtern. Habt Ihr vielleicht auch schon einmal mit Fusion Mineral Paint gearbeitet?
Schaut mal in meine LINKS, da könnt Ihr Fusion Mineral Paint ganz einfach online über meine Lieblingshändler bestellen.
... gone paintin´...
Eure Daggi
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