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WIE MAN EINE WAND MIT HOLZKASSETTEN AUFWERTET

Aktualisiert: 19. Apr. 2021


Mein Eingangsbereich braucht ein bisschen Aufmerksamkeit. Ich bin schon seit einiger Zeit unzufrieden damit und möchte den Flur komplett neu gestalten. Die Wände müssen sowieso dringend gestrichen werden und auch mit den Möbeln bin ich nicht mehr so happy.

Schon im letzten Sommer hatte ich bei Ebay Kleinanzeigen eine tolle Kinobank erstanden, die nach der Renovierung die kleine Bank im Bild oben ersetzen soll.

Das komplette Makeover des Flures zeige ich Euch noch separat - heute gibt es aber schon einmal einen Teil davon: Ich habe mich entschieden, die Wände mit Kassetten zu verkleiden.

Ich mag es, wenn die Wand halb geteilt ist und dachte zuerst an eine komplette Täfelung im schwedischen Stil. Aber das war mir zu aufwendig und am Ende auch zu auffällig. Eine Alternative sind diese Wandkassetten. Sie bestehen nur aus Leisten, deren Zwischenräume einfach gestrichen werden.

Mein Mann schlug vor, nur einen Teil der Wände damit zu verkleiden. Aber wenn dann richtig, also habe ich alle Wände gemacht. Das sieht einfach stimmiger aus.

Was man für die Kassetten braucht, ist gar nicht viel: Holzleisten in ausgemessener Länge, Acryl, Montagekleber und das Geheimnis überhaupt: Leistennägel. Dazu gleich mehr.

Zuerst einmal muss man überlegen, in welcher Höhe die Kassette angebracht werden soll. Eine ganz gutes Verhältnis ist 1/3 zu 2/3, also die Kassette für das untere Drittel der Wand zu planen. Dann misst man die Breite der Wand und berechnet, in welchem Abstand man die senkrechten Leisten sinnvoll anbringen muss, so dass es symmetrisch ist.

Ich musste mich an meiner Kinobank orientieren, die als Highlight an der Längswand steht. Da sie aus drei Sitzen besteht, wollte ich die senkrechten Leisten exakt in den Zwischenräumen der Sitze sehen.

Diese Breite übernehme ich in etwa auf den anderen Wänden. Das kommt natürlich nicht exakt hin - aber niemand wird das nachmessen. Und die Gesamtoptik stimmt.

Zugesägt habe ich meine Leisten mit meiner Gehrungssäge. Das ist mühsam, aber sie sägt das dünne Holz präzise.

Nun geht es ans Anbringen der Leisten. Ich habe im Baumarkt lange gesucht und mich für den stärksten Montagekleber entschieden, den ich finden konnte, er stand zudem direkt neben den Leisten, für mich ein Zeichen, dass die beiden irgendwie zusammen passen müssen.

In einer Kartusche wird der Kleber eingespannt und in Schleifen oder Punkten auf das Holz aufgetragen. Achtung, die Kartusche leckt, denkt daran, etwas unter zu legen.

Ich dachte, ich klebe die Leisten ganz einfach an die Wand und das Ganze hält - aber das ging so natürlich wieder nicht. Unser Haus ist alt, daher irgendwie überall schief, keine Wand ist gerade, und damit lag die lange Leiste an den wenigsten Stellen plan auf. Sie hielt also nur halb und fiel nach zwei Minuten wieder ab.

Und nun kommt mein Tipp: Leistennägel! Das ganze Projekt wäre nicht zustande gekommen ohne Leistennägel. Diese dünnen Teilchen halten am Ende dann die Leisten an ihrem Ort. Ich habe zusätzlich zum Kleber mehrere Nägel pro Leiste eingeschlagen - sicher ist sicher.

Denkt unbedingt an eine Schutzbrille! Die feinen Nägel brechen öfters ab und schießen durch den Raum. Das ist wirklich gefährlich. Ich bin nachlässig in manchen Dingen, ziehe zum Beispiel keine alten Klamotten an, vergesse manchmal meine Atemmaske, trage fast nie Handschuhe - aber die Brille im Zusammenspiel mit diesen Nägeln setze ich immer auf!

Die Leisten sitzen und ich erwähnte ja bereits, dass unsere Wände alle schief sind. Es ergeben sich also notgedrungen Zwischenräume an den Leisten, die unschön aussehen.

Und jetzt kommt mein zweiter wirklich guter Tipp: Acryl! Es macht einen Riesenunterschied, ob man es einsetzt oder nicht!

Ich zeige Euch im Bild unten eine Leiste, bei der ich das Acryl vergessen habe, und vergleiche sie mit einer Leiste MIT Acryl:

Hier seht Ihr, wie die Farbe beim Streichen in die Ritzen läuft und es wirklich unschön aussieht. Wie eine aufgeklebte Leiste eben.

Und hier die Leiste, bei der Acryl benutzt wurde:

Und jetzt ehrlich: Ein Unterschied, oder? Sieht eben professionell aus.

(Unprofessionell dagegen ist, dass ich alle Ritzen, die nach unten zeigen, nicht aufgefüllt habe - aber die sieht man ja auch nur, wenn man auf dem Boden liegt, oder?)

Das Acryl wird auch mit einer Kartusche in einem dünnen Strang aufgebracht und nach Geschmack verstrichen - ich hatte im Baumarkt ein Gummiviereck gekauft mit verschiedenen Ecken.

Das ging ganz gut, aber am Ende bin ich doch dazu übergegangen, das Acryl mit dem Finger zu verstreichen. Alles in allem eine große Matsche.

Trocknen lassen. Dann habe ich die Kassette mit weißer Wandfarbe gestrichen. Dabei mit einem Pinsel erst die Ecken und Kanten ausmalen, dann mit der Rolle den Rest.

Und schon ist die falsche Täfelung fertig.

Ein bisschen zeitaufwendig, aber ich muss sagen, das Ergebnis überzeugt mich total. Eine solche Aufwertung der Wand mit am Ende wirklich einfachen Mitteln.

Was meint Ihr? Wer möchte seine Wände noch verschönern?

Natürlich ist der Flur damit noch nicht fertig. Es fehlt noch einiges, ich kann schon mal verraten, dass eine tolle Tapete eine Rolle spielt und viele weitere kleine Einzelheiten.

Also schaut wieder vorbei!

... gone paintin´...

Eure Daggi

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