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WIE MAN ROST MIT KREIDEFARBE MALT

Aktualisiert: 17. März 2020


In einem der vergangenen Posts hatte ich ja schon einmal Rost künstlich produziert. Das funktioniert super und ist auch mit entsprechendem Oxidationspulver in verschiedenen Farben möglich. Doch es ist etwas zeitaufwendig und - es stinkt! Daher zeige ich Euch heute eine ganz andere Methode. Schon im letzten Jahr hatte ich beim Workshop mit Jonathon Marc Mendes gelernt, wie man Rost "malt", aber bisher hatte ich diese Technik bis auf einmal noch nicht weiter angewandt.

Dieses Schild ist nach der Methode entstanden. Letzte Woche beim Workshop konnte ich meine Kenntnisse noch einmal vertiefen und habe mich jetzt an einen kleinen Kasten gewagt, den ich vor einer Weile im Trödelladen erstanden habe.

Direkt aus dem Biounterricht in meinen Haushalt. Leider ohne Inhalt.

Hier hängt wohl normalerweise ein Mikroskop. Da ich keines habe (und auch irgendwie keins brauche), werde ich den Kasten direkt umwandeln in einen alten, rostigen Erste-Hilfe-Kasten, den man im Bad aufstellen kann.

Zunächst entferne ich die Beschläge und schleife den Kasten ein wenig an. Ich beginne mit der Grundfarbe weiß, die der Kasten am Ende auch haben soll.

Man braucht, um Rost zu streichen, folgende Farben: Ein dunkles Rot, ein Braun, ein Grafit und ein Orange. Ich habe alle Farben von Annie Sloan benutzt, aber natürlich kann man jede andere Kreidefarbe auch nutzen.

Die erste Schicht wird rot, überall dort, wo später der Rost sitzen soll, tupfe ich mit einem dicken Pinsel eine unregelmäßige und gerne mal dicker, mal dünnere Schicht Farbe auf.

Trocknen lassen. Dann eine Schicht braun an den gleichen Stellen, das Rot muss nicht ganz abgedeckt werden, darf aber - wichtig ist, Schichten aufzubauen.

Die nächste Schicht wird orange. Zwischen jeder Schicht immer wieder trocknen lassen.

Immer wieder tupfen, Struktur aufbringen. Ein kleines bisschen Grafit an einigen Stellen untermischen, dann wird wieder mit weiß gearbeitet. Um hier etwas mehr Struktur zu geben, mische ich ein wenig Strukturpaste in die Farbe (hier: Miss Moons Rustic Powder). Es ergibt sich eine Mischung, die an Quark erinnert.

Damit tupfe ich von der Mitte aus zu den Rändern, gerne auch über die Rostfarbe, alles miteinander verschmelzen lassen.

Hier seht Ihr die Struktur der Farbe.

Immer mal wieder aus der Ferne betrachten. Sie es aus, wie echter Rost aussehen würde? Mit den verschiedenen Farben immer wieder ausgleichen, nacharbeiten, tupfen bis es aussieht, als sei der Kasten an den Rändern verrostet.

Wenn es soweit gut aussieht, mischt Ihr etwas Wasser unter die orange Farbe. Damit streicht Ihr noch einmal an den Rändern entlang und arbeitet sofort mit der Sprühflasche nach - die Farbe verläuft nach unten hin, so wie sie draußen im Regen verlaufen würde.

Ggf. etwas mit dem Küchentuch abtupfen, trocknen, wieder sprühen, mehr Farbe. Nach Gefühl arbeiten.

Wenn der Kasten "rostig" genug ist, könnt Ihr auch die Beschläge mit "rosten" lassen. Achtet darauf, nauch unter den Beschlägen etwas Farbe aufzubringen - denn die Beschläge würden mitrosten und auch hier würde der Rost etwas nach unten verlaufen.

Ich streiche zusätzlich noch ein rotes, vergilbtes Kreuz auf und bringe die Beschläge und die Nummer wieder in Position.

Mit farblosem Wachs versiegele ich, mit dunklem Wachs betone ich noch ein wenig die Ecken.

Das Innere lasse ich wie es ist, streiche nur die hässliche Bodenplatte weiß und lege noch ein zugeschnittenes Brett als Ablagefläche ein. So kann man ein bisschen was unterbringen.

Und fertig ist mein alter, rostiger Erste-Hilfe-Kasten! Perfekt für das Badezimmer geeignet.

Wie gefällt er Euch? Das ist mit Sicherheit nicht das letzte Projekt, auf dem ich diese Technik anwende. Ihr wisst, ich mag Altes und Verrostetes!

... gone paintin´...

Eure Daggi

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