Werbung - Vor vielen Jahren hatten wir per Zufall im Urlaub in Kroatien ein paar alte Fensterläden am Straßenrand gefunden. Ich wollte sie unbedingt haben, also haben wir sie in unser Auto gepackt und die ganze lange Fahrt im Nacken gehabt. Hier seht ihr, wie ich sie aufgearbeitet und schließlich an das Fenster zum Garten montiert habe.
Da mir der Look mit Fensterläden so gut gefällt, habe ich einmal geschaut, wo ich noch welche anbringen könnte. Leider gibt es bei uns nicht sehr viele Möglichkeiten. Auf der Terrasse habe ich bereits welche, die ich beim Sperrmüll gefunden hatte (hier).
Ein Fenster aber habe ich gefunden, an dem Fensterläden wirklich gut aussehen könnten. Vorne am Haus beim Wohnzimmer, das sich über meiner Werkstatt befindet.
Und da ich keine Fensterläden habe, baue ich sie mir ganz einfach selber. Dieses Projekt wird freundlicherweise unterstützt von der Firma wolfcraft, deren tolle Werkzeuge auch heute wieder zum Einsatz kommen.
Es ist gar nicht schwer, Fensterläden selber zu bauen. Alles was ihr dazu braucht, ist Holz aus dem Baumarkt, Holzleim, Schrauben, Farbe und wenn ihr mögt ein paar Scharniere. Zum Anbringen natürlich noch Dübel und noch mehr Schrauben.
Das Wichtigste ist zunächst einmal die Überlegung, wie hoch und breit die Läden sein sollen und das anschließende Ausmessen. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten, denn das ganze soll ja echt aussehen, wenn es schon keine echten Läden sind. Die Teile dürfen also nicht zu hoch sein und auch nicht zu schmal. Meine Fensterläden aus Kroatien sind nämlich eigentlich zu hoch für das Fenster, in diesem Fall war es mir aber egal. Wenn ich sie aber selber baue, versuche ich sie zumindest so zu gestalten, dass sie einigermaßen authentisch aussehen. In meinem Fall heißt es eine Höhe von 135 cm und eine Breite von 48. Eigentlich zu schmal, noch breiter würde aber auch komisch aussehen.
Benötigtes Material für 2 Fensterläden in der Größe 135 cm x 48 cm
7 Kieferholzleisten 9,4 cm breit, 3 m lang
1 Kieferholzleiste, 14,4 cm breit, 2 m lang
Schrauben 4x30
Holzschutzgrund
8 Schrauben und 8 Dübel zum Anbringen
Benötigtes Werkzeug
Kapp- und Gehrungssäge (ich benutze diese)
Bohrmaschine
Akkuschrauber/Bohrer
Pinsel
Farbrolle und Wanne Wasserwaage
Anleitung für zwei Fensterläden
Alle Holzteile zunächst anzeichnen. Für den Rahmen jeweils die folgenden Maße messen:
Aus der 9,4 cm breiten Leiste 14 Stücke zusägen mit der Länge 135 cm.
Aus der 9,4 cm breiten Leiste 2 Stücke zusägen mit der Länge 28,4 cm.
Aus der 14,4 cm breiten Leiste 4 Stücke zusägen mit der Länge 28,4 cm.
Die Teile dann mit der Kapp- und Gehrungssäge zusägen.
Alle Sägekanten glatt schleifen.
Die 6 kleinen Verbindungsteile (die mit der Länger 28,4 cm) mit jeweils zwei Taschenbohrungen auf jeder Seite versehen. Ich nutze dazu mein Undercover Jig Set von wolfcraft, was super funktioniert. Der Vorteil von Taschenbohrungen ist, dass die Verschraubung unsichtbar von hinten erfolgen kann. Außerdem sind schräg verlaufende Verschraubungen besonders stabil.
Wie man diese Taschenbohrungen im einzelnen macht, habe ich hier einmal ganz genau erklärt.
Jetzt wird der Rahmen zusammengesetzt. Dazu zwei lange Außenteile verbinden mit 3 kürzeren Querstücken, wobei das schmale Stück in der Mitte angebracht wird.
Alle Teile mit Holzleim zusammenleimen und mit Zwingen fixieren.
Dann die Schrauben eindrehen und den Leim trocknen lassen. Wenn der Rahmen getrocknet ist, die Zwingen lösen und die Rückteile bereit legen. Sie werden einfach von hinten auf den Rahmen geschraubt. Bitte die Löcher vorbohren. Und achtet darauf, dass ihr sie mit der "guten" Seite nach vorne legt. Im Bild unten seht ihr, warum ich das sage...
Es fiel mir erst hinterher auf, dass ich die Leiste mit dem Preisschild falsch herum aufgeschraubt hatte.
Alle Rückteile auflegen, vorbohren und mit Schrauben fixieren.
Und so sieht es bis hierhin aus.
Nun muss gestrichen werden. Das Holz behandle ich im ersten Schritt mit Holzschutzgrund vor, damit es später nicht schimmelt oder sich verfärbt. Einfach eine oder zwei Schichten aufpinseln.
Nach dem Trocknen trage ich einen Sperrgrund auf. Dies ist Kiefernholz, das blutet gerne aus, daher muss es grundiert werden.
Ich trage zwei Schichten auf. Ich entscheide mich jetzt noch dafür, die inneren Kanten der Fensterläden mit überstreichbarem Outdoor-Acryl abzuspritzen, da sich dort später Regenwasser sammeln könnte. So ist es besser geschützt.
Nach dem Trocknen kommt nun die eigentliche Farbe, ich wähle weiße Landhausfarbe von Lignocolor, die ich auch schon für meine anderen Fensterläden benutzt hatte.
Und da Fensterläden ja an Haken hängen, tu ich zumindest so, als wäre das auch bei meinen der Fall.
Dazu besorge ich vier große Scharniere.
Da mir der Look nicht gefällt, streiche ich sie. Dazu grundiere ich zunächst, dann kommt die Farbe. Ich nutze hierzu Fusion Mineral Paint im Farbton Hazelwood und vorher die entsprechende Grundierung, den Ultra Grip. Nach dem Trocknen füge ich noch eine Schicht Glaze hinzu und versiegel am Ende mit dem Tough Coat.
Die Scharniere schraube ich auf. Nun bohre ich in jeder Ecke des Fensterladens ein Loch für eine versenkbare Schraube. Und dann werden die Fensterläden ganz einfach mit vier großen Schrauben und passenden Dübeln an der Hauswand befestigt. In unserem Fall war es wegen der Höhe nicht ganz einfach, wir haben uns ein Gerüst von einem befreundeten Handwerker dafür ausgeliehen. Eine Leiter reicht aber vielleicht auch, wenn das Fenster nicht ganz so weit oben ist. Die Schraublöcher kurz mit Holzspachtel verspachteln und nach dem Trocknen noch einmal kurz überstreichen.
Und so sieht es jetzt aus. Ich werde die Löcher noch einmal überstreichen, hier im Bild sieht man noch den Unterschied.
Mir gefällt das Update richtig gut. Durch die Scharniere hat es zumindest den Anschein, dass man die Läden klappen könnte.
Ich könnte mir vorstellen, auch für das Fenster meines Sohnes auch noch Fensterläden zu bauen. Aber um unseren befreundeten Handwerker mit seinem Gerüst nicht direkt wieder her zu beordern, muss ich ein wenig Gras über die Sache wachsen lassen.
Wie gefällt euch das Ergebnis?
Danke an wolfcraft für die hilfreichen Werkzeuge für dieses DIY. Besonders das Undercover Jig Set war hilfreich, die Bohrungen unsichtbar durchzuführen.
Wer von euch braucht noch Fensterläden?
Comentários