Werbung - Vor ein paar Tagen habe ich mit der Umgestaltung einer Wand im Esszimmer begonnen. Sie war mir zu langweilig und sollte ein bisschen aufgepimpt werden. Im ersten Step habe ich die Heizung mit Kreidefarbe von Painting The Past in einem schönen Grau gestrichen (hier). Das hat schon mal top geklappt. Und heute gibt es den zweiten Teil meiner Wandgestaltung, die DIY-Täfelung, die die Hälfte der Wand bedecken soll.
Zur Erinnerung, so sah die Wand vorher aus.
Und so ist die Heizung geworden:
Die Farbe hält super und sieht wirklich toll aus.
Jetzt geht es weiter. Die Täfelung soll ungefähr auf der Hälfte der Wand aufgebracht werden und im gleichen Ton gestrichen werden wie die Heizung. Für die Täfelung benutze ich dünne Holzleisten aus dem Baumarkt. Sie sind 2,40 lang, 0,5 cm dick und 4,7 cm breit und kosten € 4,10 das Stück.
Ich rechne erst einmal grob aus, wie viele Leisten ich benötige und komme auf 16 Stück. 14 muss ich zukaufen, 2 habe ich noch in meiner Werkstatt.
(Übrigens hatte ich eine solche Täfelung bereits in meinem Flur angebracht. Hier liest du mehr darüber.)
Nun die Überlegung, wie man die einzelnen Arbeitsschritte anordnet. Erst alles zusägen, dann kleben, dann streichen? Oder die Leisten schon streichen und erst dann zusägen? Oder Stück für Stück sägen, kleben, sägen? Und erst die Fußleiste, dann die Wand? Oder umgekehrt? Das Acryl, mit dem die Leisten später verspachtelt werden, ist weiß. Es bringt also im Grunde nichts, zuerst die Leisten zu streichen, denn das Acryl muss später sowieso noch gestrichen werden.
Ich habe mich nach vielen Überlegungen also für diesen Ablauf entschieden:
Leisten zusägen, vorerst mit Tape auf der Wand fixieren, nochmal alles genau nachmessen, erst dann Leisten endgültig festkleben (blöder Fehler - dazu komme ich später), dann Acryl aufbringen, dann Fußleisten streichen. Und am Ende die Wandfarbe.
Also säge ich mir zunächst die Leisten zu und beginne mit den Waagerechten in Wunschhöhe, bei mir ungefähr 1,30 m von der Fußleiste gerechnet.
Ich klebe die Leisten mit Tape auf. Trotzdem schon hier mit der Wasserwaage arbeiten! Es folgen die senkrechten Leisten. Nun muss man überlegen, wie breit der Zwischenraum zwischen den einzelnen Streben sein soll. Um das Ganze harmonisch zu gestalten und überall ungefähr die gleichen Abstände zu haben, habe ich mich an dem kleinen Vorsprung vorne orientiert, der besonders ins Auge springt. Ich habe ihn zunächst einmal in zwei gleich große Teile unterteilt.
Nun habe ich ausgemessen, wie breit jedes Teil ist. Bei mir ist es 29,7 cm. Würde ich exakt diese Breite für den rechten und linken Teil der Wand übernehmen, bliebe immer ein kleines Stück übrig. Die Wandbreite lässt sich nicht durch 29,7 teilen. Aber um einen symmetrischen Eindruck zu bekommen, sollte man die Wand so aufteilen, dass es IN ETWA 29,7 cm ergibt. Bei mir ergibt eine sinnvolle Teilung links des Vorsprunges einen Abstand von jeweils 26,4 cm und rechts des Vorsprunges von 29,3 cm.
So passt es für das Auge und die geringen Unterschiede fallen nicht auf.
Die Leisten säge ich mit meiner Gehrungssäge zu, denn mit ihr kann ich am genauesten arbeiten.
Jede Sägekante kurz glatt schleifen.
Da unser Haus alt ist und der Boden nicht ganz gerade, messe ich die Längen der Senkrechten jedes Mal neu aus.
Noch eine Krux taucht auf: Die Leisten sind 2,40 m lang. Meine Täfelung ist 1,30 m hoch. Das bedeutet, ich erhalte pro Leiste ein passendes Teil in 1,30 und behalte einen Verschnitt von 1,10 m. Ich möchte diesen Verschnitt aber natürlich ungern verschwenden. Um Geld zu sparen, nutze ich die kurzen Rest von 1,10 m also für die Leisten, die hinter der Heizung angebracht werden. Sie müssen dann nur noch nach unten hin mit einem extra Stück verlängert werden, aber hinter der Heizung fällt der Anschluss nicht auf.
Hier im Bild stehen die kleinen Teilstücke, die unten angesetzt werden, schon bereit.
Das Ganze nimmt langsam Form an.
Die Täfelung ist jetzt mit Tape auf ihrem Platz fixiert. Nun geht es ans Kleben. Ich arbeite mich Leiste für Leiste vor. Zunächst die Waagerechten ankleben. Ich benutze einen Montagekleber aus dem Baumarkt, den ich einfach auf der Rückseite der Leisten aufbringe.
Da ich dem Kleber nicht ganz traue, fixiere ich die Leisten zusätzlich mit kleinen Leistennägeln. Einfach einhammern. Unbedingt Schutzbrille tragen, denn sie brechen ganz schnell ab und fliegen wie kleine Geschosse durch die Gegend!
Es ist leider unfassbar mühsam mit diesen Mininägeln. Ständig brechen sie ab, bevor sie vernünftig in der Steinwand sind.
Sollte ich noch einmal eine solche Täfelung anbringen, würde ich mir (wie bei HGTV) eine Nagelpistole leihen.
Und dann habe ich einen Fehler gemacht. Eigentlich weiß ich es besser. Nachdem ich die erste waagerechte Leiste angebracht hatte, habe ich fest gestellt, dass ich sie, weiß der Himmel warum, einen kleinen Tick höher fest geklebt habe als ausgemessen. Vielleicht bin ich beim Kleben verrutscht oder beim Nageln ist sie nach oben gerutscht... Jedenfalls setzt sich dieser Höhenunterschied natürlich einmal rundum fort und nun sind die senkrechten Leisten an dem Vorsprung zu kurz! Sie stehen nicht mehr auf der Fußleiste auf, sondern enden einen halben Zentimeter darüber!
Hinter der Heizung ist das nicht weiter schlimm, hier sieht man es nicht. Wo es nur wenige Millimeter Unterschied sind, fülle ich mit Acryl auf. Aber die Leisten, an denen es zu offensichtlich ist, müssen leider neu zugesägt werden.
Ich lerne daraus: Wie ich auch schon bei meiner DIY Crittal Tür fest gestellt habe, ist es (für mich) besser, Schritt für Schritt zu arbeiten. Nicht gleich alles zusägen, sondern ein Stück nach dem anderen. Erst sägen, dann kleben, dann das nächste Stück messen und zusägen. Das wäre meine Strategie für das nächste Mal. Aber natürlich muss so ein Fehler gar nicht passieren.
Doch nun ist alles fest geklebt und mit Leistennägeln fixiert. Was für eine Arbeit! Das hat mich einen halben Tag gekostet.
Nun kommt das Acryl ins Spiel. Acryl sollte man nicht auslassen, denn es bilden sich beim Kleben kleine Spalte an den Leisten, die wirklich unprofessionell aussehen. Acryl macht das Ganze erst perfekt und lässt es erst wie eine echte Täfelung wirken! Achte darauf, dass das Acryl überstreichbar ist!
Dünn aufbringen und mit dem Finger glätten.
In der rechten Ecke des Zimmers treffen die Wände wirklich nicht gut zusammen. Hier bildet sich ein breiter Spalt.
Doch auch hier ist der Einsatz von Acryl wirklich hilfreich!
Den oberen Rand habe ich übrigens nicht mit Acryl behandelt, damit eine scharfe Kante zum helleren Teil der Wand bleibt.
Während das Acryl trocknet, streiche ich schon einmal die Fußleisten.
Dafür habe ich mir Kreidefarbe im schönen Farbton Historical White von Painting The Past ausgesucht. Mit dem gleichen Ton hatte ich schon meinen Kamin, meine Treppe und ein paar Türen gestrichen. Ich wähle die Eggshell Qualität - Versiegelung inklusive!
Auch an den Fußleisten der Küche kam diese Farbe schon zum Einsatz und ich kann einmal mehr sagen, ich bin ein echter Fan. Einfacher als mit dieser Farbe geht das Arbeiten kaum. Ich säubere die Fußleisten lediglich einmal gründlich, ansonsten erfahren sie wirklich keinerlei Vorbehandlung. Einmal abkleben, dann mit einem normalen Pinsel zwei mal streichen, fertig! Eine Sache von maximal einer Dreiviertelstunde.
Nun ist alles vorbereitet für die Wandfarbe! Ich bin gespannt auf diesen Schritt und darauf, das Endergebnis endlich zu sehen. Nächste Woche erfährst du an dieser Stelle mehr!
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