Werbung - Endlich gibt es Milk Paint By Fusion auch bei uns! Ich habe so lange drauf gewartet, denn ich bin ein Riesenfan von Milk Paint. Ich hatte schon ein paar Möbel damit gestrichen (hier oder hier), aber ich gebe zu, manchmal gehe ich den einfachen und schnellen Weg. Dose auf, Farbe raus, streichen. Milk Paint erfordert eben doch einen Extra Schritt: Mit Wasser anrühren. Und das bitte schön in der benötigten Menge!
Das heutige Projekt ist ein wunderschöner alter Tisch, den ich vor kurzem über Ebay Kleinanzeigen aus einem Kaff südlich der Elbe abgeholt habe. Zwei junge Männer entrümpelten gerade ein altes Haus. Der Container vor der Tür war bereits übervoll und in der Garage türmten sich die alten Möbel. Aber die beiden waren so fröhlich bei der Arbeit, dass es wirklich Spaß gemacht hat, mit ihnen ein wenig zu feilschen.
Das gute Stück ging also für 20 Euro weniger in meinen Besitz über als geplant. Es fehlt nämlich der Schlüssel für die obere Schublade und der Griff ist beschädigt. Aber da fällt mir sicher etwas ein. Kein Grund, das Teil nicht mitzunehmen, oder?
Dieser Post wird gesponsert von Fusion Mineral Paint, die mir freundlicherweise einen Sack Milk Paint zum Ausprobieren geschickt haben. Ich habe mir den wunderschönen Farbton Toasted Coconut ausgesucht, der ähnlich ist wie mein Lieblingston Cathedral Taupe von Fusion Mineral Paint - ein gedecktes, zum beige tendierendes Creme.
Da das Furnier auf der Deckplatte nicht nur Wellen, sondern auch Risse aufweist und ich diese leider nicht mehr fest geklebt bekomme, entferne ich es komplett.
In diesem Blogpost erkläre ich ganz genau, wie ich dabei vorgegangen bin.
Wenn dieser Schritt interessiert, dann hüpf doch noch einmal dorthin. Im heutigen Blogpost soll es um die restliche Aufarbeitung gehen.
Nachdem das Furnier also abgenommen war, musste ich noch den Kleber entfernen und die Deckplatte dann richtig gut abschleifen.
Leider wies sie einige tiefe Kratzer auf, die ich mit einer Beize nicht abdecken kann. Ich werde daher das gesamte Möbelstück streichen, was ich in diesem Fall aber auch ganz schön finde.
Doch zuerst wird es gründlich gereinigt. Ich benutze Wasser und Spüli im ersten Durchgang.
In den Schubladen und auf den Rändern hat sich Schimmel gebildet.
Nun muss eine stärkere Waffe als Spüli rangezogen werden. Ich entferne den Schimmel also mit Isopropanol, einem Reinigungsalkohol. Achtung, unbedingt Maske und Schutzbrille aufsetzen und Anwendungshinweise beachten, auch zur Lagerung und Lüftung! Trocknen lassen.
Normalerweise entferne ich die Griffe immer vor dem Streichen, aber diese Schräubchen sind so alt und klein, dass ich Angst habe, sie zu beschädigen. Daher klebe ich sie dieses Mal vorsichtig ab.
Das gesamte Möbelstück wird dann einmal von Hand angeschliffen.
Da dieses Holz mit Sicherheit ausbluten wird, grundiere ich es zweimal mit Sperrgrund.
Eine Stelle wird noch mit Holzspachtel ausgebessert.
Und dann kann es losgehen. Milk Paint kommt in Pulverform und muss mit Wasser gemischt werden.
Man mischt im Verhältnis 1:1. In der Tüte enthalten sind 330 g Milk Paint Pulver. Wieviel du für dein Projekt benötigst, weiß man vorher leider nicht. Aber eine 330 g Tüte reicht sehr weit, ich habe für mein Schränkchen am Ende ungefähr 3/4 der Menge verbraucht. Wichtig ist es, die Farbe mit einem Quirl sehr gut zu verrühren. Die Farbpigmente müssen sich wirklich auflösen, sonst zieht die Farbe am Ende kleine farbige Streifen. Nach dem Rühren 10 Minuten stehen lassen, dann erneut verrühren.
Auch während man die Farbe streicht, sollte man sie immer wieder umrühren.
Bei Milk Paint weiß man nie, wie sie sich verhält. Manchmal blättert die Farbe so stark, dass es zuviel ist. Man weiß nie, wo und wie die Farbe haftet. Um diesen Effekt zu vermeiden, kann man einen Bonding Agent, also einen Farbbinder, einrühren, den es ebenfalls von Fusion Mineral Paint gibt. Ich gehe aber heute das Risiko ein und arbeite ohne.
Und nun wird gestrichen. Ich wähle einen etwas dickeren Pinsel von Lignocolor, nach ein paar Versuchen mit anderen Pinseln stellt sich dieser als gut heraus. Die Farbe ist etwas zu dünn, daher füge ich noch etwas Pulver hinzu.
Die erste Schicht deckt noch nicht richtig gut.
Aber das ist ganz normal.
Es ist wirklich wichtig, die Farbe auch während des Streichens immer wieder umzurühren.
Das macht die Arbeit etwas mühsam, aber man sollte es tun, damit sich die Pigmente immer wieder vermischen. Ansonsten erhält man kleine farbige Streifen beim Streichen wie hier auf dem Bild.
Aber wenn man diesen Schritt beachtet, streicht sich die Farbe sehr leicht. Sie bildet keine Pinselspuren, was ich sehr mag. Die zweite Schicht deckt schon besser, doch eine dritte wird bei diesem hellen Farbton nötig sein.
Doch bevor ich die dritte Schicht streiche, schleife ich mit einem 320-er Schleifpapier einmal zwischen. Dadurch wird die Oberfläche super glatt. Und als die Farbe trocknet, sehe ich schon die ersten Abblätterungen, die ganz typisch sind für Milk Paint.
Ich gebe zu, sie sind an einem Tischbein viel mehr als an allen anderen, was das Ergebnis unregelmäßig macht. Man muss diesen Überraschungseffekt mögen. Ich finde es sehr authentisch und mag es.
Die Farbe deckt nach der dritten Schicht super. Die chippy Spuren sind hauptsächlich an den Beinen aufgetreten, was mich zu der Vermutung veranlasst, dass ich dort einfach nicht gut genug geschliffen habe. Die Oberfläche war noch zu glatt, daher hält die Farbe hier nicht so gut.
Da ich mir noch Farbplatzer an der Front gewünscht hätte, sie aber nicht aufgetaucht sind, helfe ich mit einem Spachtel nach. Vorsichtig reibe ich ihn über die Farbe und nehme damit vorsichtig kleine Flakes ab.
Man merkt, dass ich die Deckplatte hervorragend geschliffen habe. Hier blättert nichts.
Versiegeln kann man Milk Paint mit Wachs oder mit Öl, was einen ganz tollen Effekt gibt. Ich bin bei Milk Paint immer vorsichtig und versiegel meist mit einem Tough Coat, denn ich habe fest gestellt, dass die Farbe im Laufe der Zeit einfach weiter blättert, wenn man nur mit Öl oder Wachs versiegelt. Und da ich das vermeiden möchte, "siegel" ich die Farbstücke einfach ein.
Zu den Schubladen. Dieses wunderschöne Papier habe ich neulich in einem Buchladen gefunden. Es passt farblich perfekt zu Toasted Coconut und ist daher wie gemacht für die drei Schubladen..
Die Seiten der Schubladen verziere ich mit einer Schablone.
Da der obere Griff ja leider beschädigt war, es fehlt der runde Griff zum Aufziehen, besorge ich im Trödelladen einen mini kleinen antiken Schlüssel, mit dem man die Schublade nun öffnen kann. Der original Schlüssel war ja leider nicht dabei.
Und so ist aus meiner ollen Kommode ein wirklich tolles, authentisches Stück im wirklichen shabby chic Stil geworden.
Die Beine haben tüchtig Chipping.
Die Details machen den Unterschied. Die schablonierten Seiten sind ein Hingucker.
Und das Innere der Schubladen offenbart sich erst bei Benutzung.
Exakt die richtige Menge an Chipping!
Milk Paint liefert ein tolles Ergebnis, ist aber schwer zu kontrollieren. Ich hätte mir das Chipping am hinteren Bein nicht unbedingt gewünscht, aber man kann es nicht ändern. Ansonsten bin ich super zufrieden mit der Verwandlung und kann Milk Paint trotz aller Unwägbarkeiten wärmstens empfehlen. Milk Paint by Fusion hat toll funktioniert, war easy in der Anwendung und sehr ergiebig. Es gibt noch viele weitere wunderschöne Farbtöne, schaut doch einfach mal vorbei auf der Homepage.
