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  • Eine Truhe modernisiert mit Homestead House Milk Paint

    In der letzten Zeit bin ich endlich wieder etwas öfter dazu gekommen, Möbel selber zu streichen. Also wirklich an Möbeln zu arbeiten. Tatsache ist nämlich, dass unheimlich viel Zeit draufgeht für die Dinge rechts und links davon. Fotos bearbeiten, Blogbeiträge schreiben, Videos schneiden, Buchhaltung, Social Media... alles Dinge, die wahnsinnig lange dauern. Aber nun habe ich ein paar Möbelstücke in der Pipeline, die ich euch nach und nach zeigen kann. Ich freue mich besonders über das heutige Projekt, denn aus einem alten Stück ist in diesem Fall etwas wirklich Modernes geworden. Ich wollte schon lange eine Truhe umgestalten. Und ich hatte Glück, denn diese gab es bei Ebay für wenig Geld, gleich um die Ecke. Vom selben Verkäufer gab es dazu noch ein herrlich altes Retro-Radio, ein perfektes Weihnachtsgeschenk für meine Tochter. Zwei Fliegen mit einer Klappe, sozusagen. Die Truhe hat eine schöne, praktische Größe und ist sehr leicht. Natürlich könnte man sie exakt so lassen und einfach nur streichen. Ich möchte sie aber unbedingt noch ein bisschen modernisieren. Also entferne ich erst einmal die aufgeklebten Verzierungen. Das geht mit einem Spachtel relativ einfach. Das Holz ist nur mit kleinen Nägelchen fixiert, die entferne ich mit einer Zange. Auch die Füße der Truhe werden abgenommen und später ausgetauscht. Die Scharniere sollen eventuell ersetzt werden, vorsichtshalber nehme ich sie schon einmal ab und verspachtel die Löcher, falls ich mich später für neue entscheide. Dann wird angeschliffen. Ich nutze dazu ein Papier mit 180er Körnung. Die Vorderseite der Truhe soll mit ein paar Holzleisten aufgefrischt werden. Ich säge sie zunächst entsprechend zu und klebe sie dann ganz einfach mit Holzleim auf. Dann grundiere ich die Truhe zweimal mit Sperrgrund. Farbtechnisch entscheide ich mich heute für Milk Paint von Homestead House. Homestead House ist die "Mutterfirma" von Fusion Mineral Paint, die Farben kann man bei ausgesuchten Händlern auch hier in Deutschland kaufen. Eigentlich passt Milk Paint ganz hervorragend zum shabby chic Stil, weil sie wunderbar und authentisch abblättern kann. Mit Wachs versiegelt sieht Milk Paint herrlich Vintage aus. Aber ich möchte heute zeigen, dass Milk Paint auch modern kann! Denn wenn sie wie hier auf einer grundierten Fläche aufgestrichen wird, dann blättert sie nicht. Das Schöne an Milk Paint ist übrigens, dass sie keine Pinselstriche macht! Ich mische mir also die benötigte Menge mit Wasser an. Das geht ganz einfach. Ein Mischverhältnis Pulver zu Wasser 1:1, dann rühren, 10 Minuten stehen lassen, wieder rühren, fertig. Der Farbton Scandinavian Green ist ein schönes Vintage Grün. Ich streiche die Truhe also zunächst einmal. Eigentlich gefällt mir der Farbton sehr gut. Aber wie es manchmal so ist... ich war in der Innenstadt unterwegs und habe mich in ein paar Möbelläden umgesehen. Und entdeckte eine Truhe im Scandistil, mit heller Farbe und einem Muster auf der Front. Und sofort wollte ich meine kleine Truhe unbedingt im ähnlichen Stil gestalten! Also nochmal neu. Das Schöne an Kreidefarbe oder Milk Paint ist ja, dass man jederzeit überstreichen kann. Ich entschied mich also für einen anderen Farbton, und zwar das Combed Wool. Ein helles Beige, fast weiß, eben wie Baumwolle. Außerdem bringe ich in der Mitte zwischen den Leisten noch einen Raised Stencil auf. Das ist eine Schablone, die mit einer Paste aufgefüllt wird und somit später erhaben ist. Ich nutze dazu super gerne das Dixie Mud, weil es eine schöne, weiche Konsistenz hat und einfach aufzubringen ist. Die tolle Mandala Schablone habe ich hier gekauft. Mit einem weichen Silikonspatel geht es ganz einfach. Schablone ausfüllen, nicht zu dick, glatt streichen und dann die Schablone nach oben hin abnehmen. Gut trocknen lassen und dann ganz leicht eventuelle scharfen Kanten glatt schleifen. Und nun streiche ich mit dem neuen Farbton drei Schichten, um das grün abzudecken. Während der Trocknungszeiten nehme ich mir das Innere der Truhe vor. Es wird in einem knalligen Gelb gestrichen, ich habe das Dixie Belle Mustard gewählt. Hier brauche ich vier Schichten, bis das Braun des Holzes komplett deckte. Der Deckel wird von innen mit einer Tapete verkleidet. Ich hatte neue Füße bestellt, aber das Metall waren so scharfkantig, dass ich sie zurück geschickt habe. Nun baue ich eigene aus einem Stück Holz. Sie werden einfach in Paaren zusammengeklebt. Die vorhandenen Scharniere nutze ich nun doch weiter, denn mit ihrer geschwungenen Form passen sie eigentlich perfekt zur neuen Optik. Ich färbe sie aber mit silbernem Wachs ein. Am Ende wird alles mit klarem Wachs versiegelt. Ich nutze für den raised stencil sehr gerne einen dicken Wachspinsel, man erreicht die Zwischenräume am besten so. Und fertig ist die neue Truhe, modernisiert und frisch. Das Innere ist fröhlich gelb. Der Raised Stencil ist ein tolles Detail. Die Deckplatte von innen zu bekleben, war eine gute Idee. Ich freue mich, dass die Truhe sehr schnell einen neuen Besitzer gefunden hat. Gefällt sie euch?

  • IKEA Hack - Hemnes im modernen Look

    Werbung - In Kooperation mit der Firma wolfcraft gibt es heute ein IKEA Hack von mir. Die Kommode Hemnes ist ein klassisches Möbelstück, groß, geräumig, praktisch. Aber eben sehr schlicht und damit in meinen Augen ein perfekter Kandidat für ein kleines Facelift. Bei diesem Projekt unterstützt mich einmal mehr mein wunderbarer Kooperationspartner wolfcraft und ich teste neben vielen gewohnten Werkzeugen heute auch eine Führungsschiene für meine Handkreissäge aus. Aber erst ein Bild der Kommode, um die es heute gehen soll. Ich habe sie über Ebay Kleinanzeigen geschenkt bekommen und wie so oft war es auch dieses Mal ein unglaublich reizender Verkäufer, der mir das Teil sogar bis zu meinem Auto geschleppt hat. Dabei erfuhr ich, dass er Zugschaffner meiner örtlichen S-Bahn ist, das fand ich mal eine schöne Geschichte. Ab sofort werde ich jedes Mal darauf achten, wer die Bahn steuert. Wobei steuern vielleicht der falsche Ausdruck ist. Das Motiv an der Kommode ist nur aufgeklebt und lässt sich mühelos entfernen. Oder naja, vielleicht doch nicht ganz mühelos - die Vorbesitzer hatten die Ränder der Klebefolie zusätzlich mit hunderten einzelnen Stücken Tesafilm befestigt. Ihr könnt es euch sicher vorstellen. Ich ziehe zunächst jede einzelne Schraube der Kommode wieder nach und flugs steht sie auch wieder stabil. Die Rückwand tackere ich fest, denn sie hatte sich gelöst. Dann starte ich damit, die Kommode gründlich zu säubern. Die Griffe entferne ich, denn es sollen später neue angebracht werden. Die Grifflöcher verspachtel ich und schleife sie nach dem Trocknen glatt. Den oberen Teil der Kommode möchte ich etwas moderner gestalten. Die "Überhänge" an beiden Seiten der Deckplatte sollen weg. Ich möchte sie mit der Handkreissäge gerade absägen und dafür kommt mir die Führungsschiene FKS 145 von wolfcraft gerade recht. Mit ihr lassen sich im Handumdrehen super gerade Schnitte machen. Zugegeben fällt es mir immer schwer, mich durch Bedienungsanleitungen zu kämpfen. Aber hier hat mir YouTube wunderbar geholfen, denn dort gibt es eine Videoanleitung zum Aufbau. Eigentlich ist es ganz leicht, wenn man es einmal verstanden hat. Die Handkreissäge wird auf einen beweglichen Schlitten gesetzt, der dann passgenau auf das Sägenmodell eingestellt wird. Der Schlitten wird dann auf die Führungsschiene gesetzt. Und die Führungsschiene wird dann mit zwei Schraubzwingen am Werkstück fixiert. Einmal auf die Größe der Säge eingestellt, kann man die Halterungen am Schlitten stehen lassen. So kann man die Säge später ganz einfach rein und rausnehmen. Mit der Schiene gelingen ganz mühelos gerade Sägeschnitte. Die erste Kante durfte mein Mann absägen - und er war vor dem Aufbau der Schiene noch skeptisch. Er meinte, die normale Handkreissäge würde doch ausreichen. Tatsächlich war er nach dem ersten Schnitt begeistert, wie einfach die Handhabung und wie perfekt das Ergebnis ist. Die Sägekanten werden nun verspachtelt und später glatt geschliffen. Nun kommt ein weiteres Tool ins Spiel: Mein praktischer Arbeitstisch MASTER 650 Ergo. Da kann ich so guten Gewissens Werbung für machen - ich freue mich jedes Mal über diesen höhenverstellbaren Spanntisch zum Aufklappen, der mir ein ergonomisches Arbeiten wirklich leicht macht. Und wer meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich letztes Jahr zwei Hexenschüsse hatte. Mit der Japansäge und der Schmiege und Schneidlade säge ich nun aus langen, schmalen Holzleisten aus dem Baumarkt unterschiedlich lange Stücke zurecht. Dabei bin ich total planlos vorgegangen, habe nichts ausgemessen, sondern einfach drauflosgesägt und die Teile später arrangiert. Die Sägekanten müssen glatt geschliffen werden. Für jede Schublade benötige ich 3 lange Leisten. Mit Holzleim werden sie nun im Muster auf den Schubladenfronten festgeklebt. Doch zunächst arrangiere ich sie ohne Kleber, um zu schauen, ob das Muster harmonisch ist. Erst wenn der Gesamteindruck gut ist, klebe ich sie fest. Die untere Kante richte ich dabei an einem Stück Holz aus, damit sie richtig schön gerade ist. Nachdem alle Leisten fest geklebt sind, beschwere ich sie mit Holzbrettern und weiteren Gewichten und lasse den Leim aushärten. Das sieht dann mal richtig unprofessionell aus. Aber die erste Schublade gefällt mir schon mal! Folgen zwei weitere. Wenn die Leisten fixiert sind, geht es weiter. Bevor ich streiche, benutze ich nun eine Grundierung, denn die Kommode ist doch recht glatt. Ich nehme dazu Slick Stick. Nach dem Trocknen geht es endlich ans Streichen. Auch hier benutze ich Dixie Belle Paint, ich wähle Kreidefarbe im Farbton Caviar, ein sattes Schwarz. Es ist etwas tricky, die Kanten der aufgeklebten Leisten zu streichen, aber mit ein bisschen Geduld klappt das auch. Ich streiche zwei Schichten. Anschließend versiegel ich mit Clear Coat in Gloss, ebenfalls zwei Schichten. Die Schubladenseiten klebe ich mit Klebeband im gleichen Muster wie die Fronten ab und streiche den unteren Teil schwarz. Das ergibt ein ganz witziges Muster, zu den Fronten passendes Muster. Die Schubladen lege ich mit einer passenden Tapete aus. Nun nur noch neue Griffe anbringen, die ich hier gekauft habe. Ich freue mich riesig über die Verwandlung dieser einfachen IKEA Kommode. Sie ist soviel moderner geworden! Natürlich kann man das Muster auch anders aufbringen, oder nur auf eine Schublade, oder versetzt... der Fantasie sind hier wohl keine Grenzen gesetzt. Ob man den Rand der Deckplatte absägen möchte oder nicht, ist sicher auch Geschmackssache. Ich persönlich fand die Form so noch ein wenig moderner und passender zum Rest der Kommode. Wie gefällt sie euch? Ich würde sie glatt behalten, aber wie fast immer habe ich keinen Platz. Wer also noch ein Raumwunder braucht, spricht mich gerne an. Ich bedanke mich bei der Firma wolfcraft für diese schöne Kooperation und die tollen Werkzeuge, die mir die Arbeit wieder sehr einfach gemacht haben.

  • Noch ein Sperrmüllfund - Beistelltisch Makeover in Palmengrün

    Vor ein paar Wochen hatten wir Weihnachtsfeier in der Agentur, in der ich einen Tag in der Woche arbeite. Es gibt immer zwei Weihnachtsfeiern, eine offizielle in einem Restaurant und eine inoffizielle in den Büroräumen. Nach einem sehr lustigen Abend fuhr ich also zurück und obwohl ich noch sehr in Gedanken war, übersah ich den Haufen Sperrmüll am Straßenrand natürlich nicht. Wenn ich irgendwo einen Haufen entdecke, sind meine Antennen aufgestellt. Und aus einem Impuls heraus bin ich noch einmal an die Stelle gefahren, an der ich beim letzten Mal so schöne Funde erstanden habe. Denn ich dachte, wer einmal Dinge ausmistet, der ist vielleicht auch beim nächsten Mal wieder dabei? Richtig gedacht. Vor der Tür stand diese schräge Lampe, bei der ich sofort an meine Tochter dachte. Sie will schon lange eine Stehlampe im alten Stil. Also rief ich sie an und da sie zufällig gerade um die Ecke war, kam sie vorbei. Aber ich habe mich getäuscht. Dieser Stil ist nicht das was sie sucht. In der Tat fand sie die Lampe unheimlich. Menschenhaut, so ihr erster Gedanke. Nun denn. Trotzdem hatte ich noch mehr Glück. Auch dieser kleine Beistelltisch lag auf dem Haufen. Obwohl er eine Marmorplatte hat, was ja bekannterweise nicht mein Geschmack ist, habe ich ihn mitgenommen. So kleine Möbelchen sind immer ein dankbares, schnelles Projekt, um einmal eine neue Technik oder eine neue Farbe auszuprobieren. Diese Verzierung in der Mitte habe ich zunächst herausgeschraubt. Es ist mir irgendwie zuviel. Wozu ist das überhaupt da? Ich bewahre so etwas trotzdem gerne auf. Wer weiß, wozu man es noch einmal verwenden kann. Die Deckplatte soll gestrichen und schabloniert werden. Da der Marmor sehr glatt ist, grundiere ich die Deckplatte zunächst mit Slick Stick in zwei Schichten. Während der Trockenzeit streiche ich schon einmal das Gestell. Ich wähle ein Dunkelgrün von Dixie Belle Paint, das Palmetto. Palmengrün sozusagen. Ich streiche damit zwei Schichten. Zurück zur Deckplatte. Die Grundierung ist getrocknet und ich entscheide mich für eine Metallicfarbe als Untergrund (Steel Magnolia, Dixie Belle Paint). Ich liebe diese Farbe! Ich habe sie jetzt schon bei ein paar Projekten verwendet und sie ist so vielseitig! Als Untergrund, für Schablonen, als dünne Lasur - ich liebe den Ton! Die Schablone Evergreen von Posh Chalk bringe ich mit einem wunderschönen Blauton auf (Pacific von Lignocolor). Alles wird ganz zum Schluss mit einer Schicht Clear Coat (Dixie Belle Paint, Satin) versiegelt, die Deckplatte vorsichtshalber zweimal. Und fertig ist mein Sperrmüllfund, der nun definitiv bereit ist für ein neues Leben. Das Tischchen ist übrigens im Shop verfügbar. Ich freue mich, wenn es einen neuen Besitzer findet. Ihr findet es im Shop, ebenso wie die meisten der verwendeten Produkte.

  • Küche streichen mit Kreidefarbe

    Eine Freundin von mir engagiert sich für die Jugendarbeit hier im Ort. Sie weiß immer, was wann wo geplant ist. Von Anfang an war sie in die Pläne involviert, ein kleines Café im Vorraum der Kirche zu eröffnen. Und weil es noch eine alte Küchenzeile gab, kam ich ins Spiel. Denn ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, den Fronten eine neue Optik zu verpassen. Natürlich kann ich das, denn ein wenig Engagement für die Kirche kann ja nicht schaden, wenn man sich sonst schon selten blicken lässt. Außerdem finde ich die Idee sehr gut, hier ein Café zu eröffnen und Dinge wieder zu verwenden anstatt sie neu zu kaufen sowieso. Also stimmte ich die Details und den Farbton mit der zuständigen ehrenamtlichen Bauleiterin ab und besorgte die Farbe. Natürlich wollte ich bei diesem Projekt Kreidefarbe nutzen, das ist ja eigentlich klar. Ich entschied mich für Painting the Past Kreidelack in der Eggshell Qualität, weil ich sie schon für diverse Innenraumprojekte unter anderem hier bei meiner Treppe und hier auf einer Heizung sehr erfolgreich genutzt habe. Vorteil: Kein Anschleifen (oder nur ein leichtes), keine Versiegelung. Der Farbe ist ein Acrylanteil beigemischt, daher ist sie strapazierfähiger als "normale" Kreidefarbe. Ich habe passend zu den neuen Fenstern im Café den Farbton Dutch Grey gewählt, ein helles, sehr skandinavisches Grau. Die Küche ist eine sehr einfache, ich nehme an von IKEA, mit Kunststofffronten. Und jetzt kann ich schon etwas vorwegnehmen: Dieser Blogpost wird nicht allzu lang. Die Küche zu streichen war nämlich so unglaublich einfach, dass es nicht viele Worte braucht, das zu beschreiben. Das kann wirklich jeder. Ich habe die Küche zunächst einmal gründlich gesäubert, dieser Schritt sollte wirklich sorgfältig erfolgen, denn auf Fett oder Kalk hält natürlich keine Farbe. Die Griffe habe ich abgeschraubt, sie werden später ausgetauscht gegen welche mit dem gleichen Lochabstand. Easy peasy. Nun wird angeschliffen. Ich nutze dazu ein Schleifpapier mit 180er Körnung. Ich verausgabe mich hier nicht, ich gerate nicht ins Schwitzen. Will sagen - man muss es nicht übertreiben. Die Oberfläche sollte leicht angerauht werden, damit die Farbe besser hält. Keineswegs muss man ganze Schichten abschleifen! Bitte nicht. Nach dem Schleifen entferne ich den Schleifstaub. Jetzt wird abgeklebt, sofern nötig. Ich musste nicht einmal das tun, denn meine Schränke waren alle ausgebaut. Ich habe lediglich die Schubladen herausgezogen und zugesehen, dass sie während des Trocknens weiter offen stehen. Und dann wird gestrichen. Farbe gut aufrühren und in eine Wanne umfüllen. Mit einem mittelgroßen Rundpinsel zunächst die Vertiefungen streichen. Direkt danach mit der Rolle weiterarbeiten und die großen Flächen gleichmäßig ausrollen. Die Kanten der Fronten nicht vergessen! Ich habe hier die Rückseiten nicht abgeklebt, denn mit einer Rolle kann man das sehr genau streichen, ohne dass man überstreicht. Sobald alles gestrichen ist, über Nacht trocknen lassen. Die erste Schicht deckt natürlich noch nicht richtig, und sieht auch noch gewöhnungsbedürftig aus. Am nächsten Tag kurz mit einem feinen Schleifpapier (400) zwischenschleifen, dann die nächste Schicht auf die gleiche Art auftragen. Nun deckt es schon fast perfekt. Wieder über Nacht trocknen lassen. Ich mache am nächsten Tag noch eine dritte Schicht auf die gleiche Art und Weise und die deckt nun wirklich super. Untermalt wird meine Arbeit an diesem Tag durch Chorproben in der Kirche, ich muss zugeben, das war sehr gemütlich. Und das war es schon! Was einem bewusst sein muss ist, dass man eine gewisse Oberfläche erhält wenn man mit einer Rolle arbeitet. Sie ist nicht wie bei einem Kunststoffüberzug komplett glatt. Eher sieht man kleine Pünktchen, die die Rolle hervorruft. Trotzdem ist es ebenmäßiger als man mit einem Pinsel streichen könnte. Für eine total glatte Oberfläche müsste man vielleicht einen Sprayer benutzen, aber ich habe leider keinen. Für mich ist die Oberfläche auch völlig in Ordnung so. Nur noch neue Griffe anbringen (ich habe diese hier und hier bestellt) und fertig ist die neue Küche. Sie wirkt mit der neuen Farbe so viel wertiger! Eine Schicht Farbe macht einen gewaltigen Unterschied zu den herkömmlichen weißen Fronten. Und das Ganze war wirklich kein Hexenwerk. Ich habe für die gesamte Arbeit an dieser Küche ungefähr 7 Stunden gebraucht und eine halbe (!) Farbdose verbraucht. Nun ist die Küche nicht groß und es gab nicht allzu viele Schränke - aber wenn man mit einer Dose eine ganze Küche streichen kann und somit bei grob € 40 Euro ist, dann frag ich mich wirklich, warum man das nicht eigentlich alle naselang mal macht. Ich hatte sicher den Vorteil, dass alles für mich ausgebaut war. Trotzdem überlege ich jetzt ernsthaft, meine eigene Küche zu streichen. Vielleicht wird das ein Sommer-Projekt. Wer von euch hat schon eine Küche gestrichen? Wer hat noch gute Tipps? Leider ist das Café noch nicht fertig und daher habe ich noch kein endgültiges Küchenfoto für euch. Aber versprochen, das wird nachgeholt! Ich jedenfalls freue mich jetzt schon darauf, meinen ersten Kaffee in diesem kleinen Café zu trinken.

  • Kundenauftrag: Makeover Beistelltisch mit Fusion Mineral Paint

    Ich habe ein paar liebe Stammkunden, die immer mal wieder Möbelstücke zum Aufarbeiten bringen oder sich das ein oder andere Stück bei mir aussuchen. Eine dieser Kundinnen hat vor ein paar Wochen diesen wunderschönen Beistelltisch, ein Erbstück ihres Vaters, vorbei gebracht. Ich finde ihn sehr schön, so wie er ist. Daher habe ich angeregt, die Deckplatte im Originalholz zu belassen. Der Rest soll in fröhlichem Gelb gestrichen werden, inspiriert von dieser und auch dieser Kommode. Es ist lustig, wie viel Feedback ich zu diesem Farbton bekomme. Zunächst habe ich das Tischchen komplett angeschliffen. Dazu habe ich Schleifpapier mit 180er Körnung benutzt. Die Deckplatte habe ich zwar mit dem Exzenterschleifer geschliffen, da sie aber nicht wie man denken könnte massiv ist, sondern nur sehr dünn, bin ich sehr vorsichtig vorgegangen. Das Tischchen hatte kaum Ausbesserungsarbeiten nötig, nur ein paar Zwischenräume zwischen den Beinen und den Seitenwänden habe ich mit feiner Spachtelmasse ausgefüllt. Mit Fusion Mineral Paint im schönen Farbton Mustard habe ich den Tisch in drei Durchgängen gestrichen. Die untere Kante der Deckplatte streiche ich immer mit. Die Schubladen habe ich anschließend mit einer hübschen Tapete ausgelegt. Ich benutze meist Tapetenkleister, um sie einzukleben. Wenn die Schublade eine Rundung wie diese aufweist, gibt es einen einfachen Trick, die Tapete passend zuzuschneiden. Zuerst schneidet man die geraden Kanten. . Dann legt man das Papier ein und mit dem Fingernagel knifft man die Tapete an der Rundung so ein, dass diese Linie später mit der Schere einfach nachzuschneiden ist. Die Seiten der Schubladen werden mit einer hübschen Schablone und dem Farbton Casement, ebenfalls von Fusion Mineral Paint, verziert. Das Innere der Schubladen behandel ich mit Dixie Belle Big Mamas Butta. Das ist ein Holzconditioner, der das Holz ganz wunderbar auffrischt und duftet dazu herrlich nach Orange. Auch die Außenseiten werden auf diese Art versiegelt. Für den Rest des Tisches und die Schubladenfronten benutze ich mit den Tough Coat von Fusion Mineral Paint. Er ist einfach mit dem Pinsel aufzutragen und trocknet matt auf. Als der Tisch fertig war, habe ich mir noch einmal die Deckplatte vorgenommen, die bisher ja nur abgeschliffen war. Nach Rücksprache mit meiner Kundin entschieden wir uns dafür, sie in einem schönen warmen Ton zu beizen. Ich habe dafür das No Pain Gel Stain von Dixie Belle Paint in Golden Ash benutzt. Die Griffe auf dem Foto sind nur stellvertretend. Meine Kundin hat sich eigene ausgesucht und zu sich nach Hause liefern lassen. Es sind goldene runde blätterartige Knöpfe, die ich hoffentlich auch noch sehen werde. Für das Foto wollte ich aber nicht den Tisch ohne zeigen, daher habe ich diese aus meinem Fundus ausgewählt. Eigentlich sind sie meiner Meinung nach etwas zu groß. Mir gefällt, wie das Tischchen geworden ist. Nun bin ich aber auch ein großer Fan des Farbtones. Ich habe ihn schon für einige Möbel benutzt und liebe ihn einfach. Auch die Schablone von Nicolette Tabram Stencils aus UK ist wunderschön an diesem Stück. Ich hatte sie für mein Buch von ihr zugeschickt bekommen, mittlerweile ist es mit den Zollgebühren nach dem Brexit leider noch mühsamer geworden, etwas aus UK zu ordern. Die Tapete passt wunderbar zu der hellen Deckplatte, die noch sehr an das Original erinnert. Ich mag es, wenn Teile eines Möbelstückes natur bleiben. Wie gefällt euch das Tischchen? Ich freue mich, dass meine Kundin auf diese Weise ein schönes Andenken an ein Familienmitglied behalten kann.

  • Aus lang mach kurz - DIY Beistelltisch im Boho Stil

    Als ich vor kurzem Getränkekisten retourniert habe, stieß ich auf dem Rückweg auf ein kleines Regal, das jemand vor der Haustür zum verschenken platziert hatte. Erst ging ich vorbei, aber dann überlegte ich doch noch einmal. Denn eigentlich sind solche kleinen Funde, gerade wenn sie umsonst sind, immer gut dazu geeignet, einmal eine neue Farbe oder eine neue Technik auszuprobieren. Wenn es nichts wird, kann es wieder zurück an die Straße. Also habe ich ihn mitgenommen. Wirklich kein besonders hochwertiges Teil, aber egal. Da ich aber überhaupt keine Lust hatte, dieses Gitter unten zu streichen (denn das ist ohne Sprühpistole wirklich mühsam), entschloss ich mich, ihn zu halbieren und sägte den unteren Teil ab. Dann wird es eben ein kleiner Sofa Beistelltisch. Zunächst habe ich ihn gut grundiert, denn das Holz blutet richtig aus. Ich brauchte sogar zwei Schichten, wie ich nach der ersten Schicht Farbe fest gestellt habe. An den Rändern der Deckplatte schlugen die Holzinhaltsstoffe noch immer durch, also eine zweite Schicht Grundierung. Die Grifflöcher habe ich verspachtelt. Während der Trockenzeit habe ich mich an die Dekoration gemacht. Ich wollte schmale Bambusstäbe auf die Schubladen setzen. Die Stäbe hatte ich bei Amazon eigentlich für ein anderes Projekt gekauft, dafür waren sie dann aber doch zu kurz und seitdem liegen sie hier. Perfekt für diesen kleinen Tisch! Mit meiner Schneidelade und der Japansäge von wolfcraft geht das Zusägen super fix. Nach dem Sägen die Enden immer glatt schleifen. Die Stäbe klebe ich ganz einfach mit Holzkleber auf. Sie sollten dann übrigens auch grundiert werden. Und da mir das Ergebnis so gut gefallen hat, entschloss ich mich, auch die Seiten des Tisches damit zu gestalten, denn sie sind nicht geschlossen. Also noch mehr zusägen. Den Abschluss Bambus/Front habe ich später noch mit Spachtel verschlossen und auf die obere Kante der Bambusstäbe habe ich noch eine kleine Zierleiste gesetzt, da die Stäbe nicht alle ganz gleich lang waren. So wird der Unterschied versteckt. Am Ende wird alles in zwei Schichten gestrichen. Ich habe Dixie Belle Paint in Burlap verwendet. Neue Griffe, Schubladen mit einer Tapete auslegen und die Seiten schablonieren und schon gefällt mir das Tischchen weitaus besser! Ein kleines Beistelltischchen oder auch ein kleiner Schrank für das Bad - was auch immer einem dafür einfällt. Gefällt euch das Ergebnis? Und wie findet ihr meinen Frosch? Auch er stand neulich am Straßenrand. Ich habe ihn mitgenommen und auf dem Rückweg einen Kaffee im Café um die Ecke getrunken. Und als ich mich gerade setzen wollte, sagte die Frau am Nachbartisch: Ach, Sie haben meinen Frosch mitgenommen? Ja, so klein ist die Welt.

  • 10 Fragen an... Ela Jeric, Inhaberin von Entrümpelungen mit Herz

    Vor einiger Zeit bin ich über eine Anzeige bei Ebay Kleinanzeigen gestolpert. Dort wurden für einen schönen alten Schreibtisch "Upcycling Künstler" gesucht. Da wurde ich natürlich sofort neugierig und habe Kontakt aufgenommen. Und ich fand heraus, dass die Anzeige von einer Firma stammte, die sich um Entrümpelungen kümmert. Haus- und Wohnungsauflösungen. Und das Unternehmen, das "Entrümpelungen mit Herz" heißt, hat offenbar nicht nur ein Herz für die Menschen, die ihre vier Wände auflösen, sondern es hat auch ein Herz für die Möbelstücke, die entsorgt werden sollen. Den Schreibtisch habe ich nicht genommen. Aber ich möchte euch heute die Gründerin von Entrümpelungen mit Herz einmal vorstellen. Ela ist der Kopf des Unternehmens. Ihr Herz schlägt für die Umwelt. Und so versucht sie jedes Möbelstück vor dem Container zu retten: Sie kooperiert bei jeder Wohnungsauflösung mit diversen Vereinen, Frauenhäusern, Upcycling-Künstlern, Sozial-kaufhäusern und anderen Abnehmern. Stücke, die sie für upcyclingfähig ansieht, stellt sie auf Ebay für Möbelkünstler ein. Natürlich gratis, nur abgeholt werden müssen sie. Ich finde das Konzept großartig und alleine um Ela einmal kennen zu lernen, entschloss ich mich, eines ihrer angebotenen Möbelstück zu "retten". Wir trafen uns bei einer Wohnungsauflösung hier in Hamburg und was soll ich sagen, Ela muss man einfach mögen. Und da ich ihre Idee so klasse finde, habe ich ihr einfach mal ein paar Fragen gestellt. Hallo Ela, hast du gut gefrühstückt? Für deine Arbeit musst du ja wirklich fit sein. Also viel frühstücken tu ich nicht, viel und oft essen dagegen schon. Körperlich so richtig fit geworden bin ich tatsächlich erst durch die Arbeit. Davor hatte ich meist Jobs, für die ich die meiste Zeit am PC sitzen muss. Das mache ich zwar noch immer, aber nur etwa die Hälfte der Zeit. Während der Auflösungen sind es dann pro Tag etwa 10.000 Schritte, viel Geschleppe, Spenden-Kartons packen, zigmal die Treppe rauf und runter usw. Das hält schon fit. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich oft „Rücken“ habe, weswegen ich mich bald auch wieder beim Rückenzentrum anmelden werde. Erzähl doch mal, wie du zu deinem Job gekommen bist. Häuser entrümpeln? Du hast doch vorher etwas ganz anderes gemacht. Stimmt, ich habe vorher unter anderem lange Zeit im Verlagswesen gearbeitet, hatte eine Promotionagentur und zuletzt habe ich viele Jahre in der Musikbranche gearbeitet. Als dann der Markt 2016/2017 ziemlich einbrach, wusste ich, dass es Zeit für etwas Neues ist. Es sollte etwas Sinnstiftendes sein und ich wollte weiterhin mit tollen Menschen zusammenarbeiten und mit dem Herzen dabei sein. 2017 kam mir dann die Idee zu „Entrümpelungen mit Herz“, als ich mich fragte, warum all die schönen Dinge aus den ganzen Haushaltsauflösungen eigentlich immer direkt in der Müllverbrennung landen und ob man daran nicht etwas ändern kann. Ich recherchierte viel und bis auf einige Betriebe, die einen kleinen Teil spenden oder verkaufen, gab es da tatsächlich nichts. Also schrieb ich ein Konzept, machte mehrere Umfragen und merkte schnell, dass die Zeit dafür reif ist. Innerhalb kürzester Zeit habe ich mir ein Team zusammengestellt, alle Versicherungen abgeschlossen, ein neues Gewerbe angemeldet, mir die ersten Abnehmer gesucht und habe einfach angefangen. Ich hatte zwar weder Auto oder Führerschein, noch Startkapital oder Erfahrungen im Handwerk und sonderlich kräftig war ich ebenfalls nicht.. aber ich war mir absolut sicher, dass es genau das ist, was ich machen möchte. Es war also wie so oft in meinem Leben ein Sprung in eiskaltes Wasser und ich freue mich noch immer darüber, dass ich nicht eine Sekunde gezögert habe. Das Konzept wurde von Anfang an gut angenommen und mittlerweile kommen die allermeisten Aufträge über eine durchweg positive Mund-zu-Mund-Propaganda zustande. Und wie bist du dann auf die Idee gekommen, die Möbel der ausgeräumten Häuser/Wohnungen nicht zu entsorgen, sondern zu spenden? Das war ja quasi einer meiner ersten Gedanken; Spenden statt wegwerfen. Dass es allerdings so schwierig ist, Möbel und weiteren Hausrat zu spenden, hätte ich nie gedacht! Hamburg ist so überladen, dass es tatsächlich nicht so einfach ist, all die schönen Möbel in gute Hände zu übergeben. Ein echtes Luxus-Problem. Es war viel Arbeit, wirklich seriöse und zuverlässige Abnehmer zu finden, aber mittlerweile kooperieren wir mit 60 Partnern, welche sich regelmäßig kleine und große Spenden abholen. Da allerdings die meisten davon kleine Vereine sind und dementsprechend auch begrenzte Lagerkapazitäten haben, hört die Suche nach neuen Abnehmern nie auf. Wenn eine Auflösung beendet ist, ist das Haus oder die Wohnung leer und bis auf wenige Dinge wurde alles gespendet. Die Vorab-Spendenverteilung nimmt übrigens meist mehr Zeit in Anspruch, als die eigentliche Haushalts-auflösung, weswegen wir auch nicht einen Auftrag nach dem anderen annehmen können, wie andere Betriebe. Ich würde mit der Spendenverteilung einfach nicht hinterherkommen. Mehr Aufträge (und somit mehr Geld) aber dafür auch mehr wegwerfen kommt absolut nicht infrage! Wenn wir einfach alles der Müllpresse überlassen würden, wäre es einer der schlimmsten Jobs, die ich mir vorstellen kann und so ist es einer der schönsten! Wer sind die Abnehmer deiner gespendeten Möbel? Die Abnehmer sind sehr bunt gemischt. Wir spenden an Vereine, Frauenhäuser, Einrichtungen für Senioren oder Menschen mit Behinderung, KITA´s, Waldkindergärten oder auch an Sozial-Kaufhäuser, Tierheime, die Flüchtlings- und Obdachlosenhilfe, Upcycling-Künstler etc. Zudem kommen noch sehr viele Kleinstabnehmer, welche von uns Dinge wie Wolle, Stoffe und weitere Handarbeitssachen bekommen. Vor kurzer Zeit hatten wir aus einer Auflösung zum Beispiel 20 große Umzugskartons voll mit Wolle. Diese gingen nicht an einen Abnehmer, sondern an 10 unterschiedliche, damit möglichst viele Menschen etwas davon haben. Für besondere Sammlungen etc. finden wir ebenfalls meist die richtigen Abnehmer. Zum Beispiel haben wir eine riesige Sammlung 40 Jahre alter Wetterkarten an den Deutschen Wetterdienst weitergegeben. Sie werden nun in Offenbach digitalisiert. Viele Programmhefte der 50er/60er-Jahre wurden an die jeweiligen Theater geschickt für das Archiv und ein Karton voll mit bunt gemischten Bierdeckeln ging an einen Craftbeer-Store und es wurde damit der Tresen beklebt. Es ist immer wieder eine Herausforderung und dann einfach schön zu wissen, wenn solche Dinge in genau die richtigen Hände kommen. Spendest du alle Möbel oder wonach entscheidest du, welches es wert ist, weiter verwendet zu werden und welches nicht? Ja, es wird alles gespendet, was wir spenden können. Lediglich große Schrankwände, besonders sperrige Kleiderschränke und Mobiliar aus Eiche (-Rustikal) können wir kaum weitergeben und Möbel, die kaputt sind, zu starke Abnutzungsspuren haben oder in denen sich Gerüche festgesetzt haben, bieten wir gar nicht erst an. Dies kommt aber glücklicherweise nur selten vor. Ansonsten findet sich für nahezu alles ein neuer Besitzer. Auch wenn ich für ein Möbelstück manchmal 20 Mails mit Fotos verschicken muss, um den passenden Abnehmer zu finden. Wie hat sich der Bedarf an gebrauchten Möbelstücken in den letzten Jahren entwickelt? Einerseits ist Hamburg so überladen, dass es alles im Überfluss gibt. Gib nur mal „Sofa“ in der Kategorie „zu verschenken“ bei eBay Kleinanzeigen ein. Es werden mehrere Hundert (!) teilweise neue Sofas dort angeboten, die sich ein neues Zuhause wünschen. Es ist unfassbar. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Menschen, die durch die Inflation und die Energiekrise in finanzielle Not geraten. Menschen, die bisher von ihrem Einkommen oder ihrer Rente gut über die Runden kamen, müssen plötzlich jeden Cent dreimal umdrehen und da ist so ein Sofa einfach nicht mehr drin. Leider haben die meisten von ihnen auch nicht die Möglichkeit, sich die schönen Möbel, die verschenkt werden, selber abzuholen und wenn wir dann auf die Sozialkaufhäuser verweisen, erfahren wir, dass selbst ein sehr günstiger Preis mit Lieferservice einfach nicht zu stemmen ist. Es ist so traurig! Wie ist das Feedback deiner Kunden, also der Menschen, deren Häuser und Wohnungen du entrümpelst, auf den Ansatz der Wiederverwertung? Da tatsächlich alle Auftraggeber uns aufgrund unseres Konzeptes buchen (und durch positive Mund-zu-Mund-Propaganda), ist das Feedback durchweg sehr positiv. Vor allem über die Liste die ich nach jedem Auftrag erstelle, wohin all die schönen Dinge gespendet worden sind, freuen sich alle. Denn erzählen kann man ja viel, aber mit der Auflistung ist alles absolut nachvollziehbar und vor allem hat man ein Bild vor Augen. Das ist für die meisten Menschen ein sehr schönes und beruhigendes Gefühl. Bekommst du auch Anfragen von privaten Abnehmern? Ja, sehr viele sogar, es müssen Hunderte sein. Ob es nun eine Seniorin ist, die Wolle sucht, damit sie für obdachlose Menschen Strümpfe stricken kann oder auch ein Rentner, der sich eine warme Winterjacke wünscht. Viele Menschen freuen sich auch über haltbare Lebensmittel oder alltägliche Dinge wie Waschmittel etc. Eine andere Dame sucht Holz zum Verbauen, damit sie Häuschen für Igel fertigen kann oder ein Herr sucht Brennholz, damit er den Kamin nutzen kann, um so Strom / Gas zu sparen. Auch Kerzen geben Licht und Wärme ab und sind derzeit überaus beliebt. Gibt es auch Möbelstücke, die du selber behältst? Ja und meine Wohnung sieht ein wenig aus, wie die Villa Kunterbunt. Es stehen mehrere kleine Möbelstücke aus Haushaltsauflösungen hier und es ist ein bunter Mix aus vielen Jahrzehnten geworden. Selbstverständlich schreibe ich dies immer mit in die Auflistung und es sind nie Sachen dabei, die andere Menschen dringend benötigen. So würde ich zum Beispiel niemals eine Waschmaschine für den Eigengebrauch mitnehmen, da es wirklich immer eine Nachfrage danach gibt, von Menschen die sich einfach keine neue leisten könnten. Aber das versteht sich ja von selbst denke ich. Und zu guter Letzt: Was war der größte Schatz, den du bei einer Entrümpelung gefunden hast? Das war ziemlich am Anfang und zwar war ich mit Maike in einer Wohnung und das letzte Möbelstück dort war ein 70er-Jahre-Kordbett mit Bettkasten. In diesem befanden sich wie auch im Rest der Wohnung Hunderte neu verpackter Dinge wie Strumpfhosen, Socken, Leggings etc. Mittendrin lag ein kleiner Jutebeutel. Nicht neu und zusammengeknotet, was sofort auffiel. Als ich ihn anhob merkte ich gleich das Gewicht und es klöterte ordentlich. Als wir ihn öffneten fielen uns die Kinnladen runter, denn es befand sich darin eine kleine Truhe voll mit Schmuck und Uhren, vieles davon aus Gold! Uns wurde im ersten Moment etwas übel, aber wir riefen dann gleich den Auftraggeber an, um ihm von dem Schatzfund zu erzählen. Nach Absprache brachten wir alles zu einem Goldankauf und kamen mit über 8.000,- Euro zurück. Diese übergaben wir am nächsten Tag dem Auftraggeber und er gab uns einen guten Finderlohn, welchen ich mit Maike teilte. Was wir aber mindestens genauso schön fanden, war seine Verwunderung darüber, dass wir so ehrlich waren. Er konnte es nicht fassen und war eher verwirrt. Wir denken, dass es etwas bei ihm bewirkt hat und über ein paar Karmapunkte mehr haben wir uns natürlich auch gefreut. Ela wurde übrigens vor kurzem vom NDR begleitet. Die Reportage findet ihr in der NDR Mediathek hier. Was aus der Kommode, die ich abgeholt habe, geworden ist, zeige ich euch demnächst. Ich habe mich entschlossen, sie neu zu gestalten, zu verkaufen und den Erlös ebenfalls zu spenden. Noch bin ich nicht dazu gekommen, aber einen kleinen Plan dafür habe ich schon im Kopf. Seid gespannt!

  • Halbhohe Wandvertäfelung - Eine Idee für das BAUHAUS Magazin passt!

    Anzeige - Schon länger hatte ich den Gedanken im Kopf, eine weitere Wand mit einer Vertäfelung zu gestalten. In meinem Esszimmer gefällt es mir so gut, dass ich etwas Ähnliches auch gerne im Wohnzimmer haben würde. Als dann das BAUHAUS Magazin passt vor kurzem mit der Bitte um eine Idee für das Magazin auf mich zukam, habe ich mich sehr gefreut. Denn das passt doch perfekt! Alles was man für dieses Vorhaben benötigt, findet man im BAUHAUS. Rechteckleiste 7 cm breit Rechteckleiste 4,7 cm breit Profilleiste Sockel Leistenstifte Goldleistenstifte Klebeband Überstreichbares Acryl Montagekleber (optional) Wandfarbe Holzgrund Farbrollen/Wanne/Abstreifgitter/Pinsel/Eckenpinsel Schleifpapier Abdeckfolie/Malervlies Werkzeug: Säge/Schneidelade (hier von wolfcraft) Säge (hier von wolfcraft) Wasserwaage Hammer Zollstock Schutzbrille Kartuschenpresse Zunächst wird die Wand frei geräumt. Möbel abrücken und bei Bedarf abdecken. Nun wird der Raum vermessen. Die Höhe der Täfelung nach Wunsch festlegen. Meine ist in diesem Fall etwa ein Drittel der Wand, im Esszimmer hatte ich damals eine höhere angebaut. Waagerechte Messlinie an die Wand zeichnen. Dabei mit Laser arbeiten oder traditionell mit der Wasserwaage. Ich nutze hierzu eine Markierschnur, die uns bei Malerarbeiten immer wieder wunderbare Dienste leistet. Ein solch einfaches Prinzip! Zunächst die breiten Rechteckleisten als obere Kante an die Wand bringen. Mit der Säge und der Schneidlade die Länge passend zusägen. Die Sägekanten immer glatt schleifen. Leisten in den Ecken entweder auf Gehrung sägen oder überlappen lassen. Die Leisten können mit Montagekleber aufgeklebt werden. Je nach Beschaffenheit der Wände mag es ausreichen, sie aufzukleben. Besser ist, sie mit Stahlnägeln zusätzlich zu sichern. Wer mag, kann auch auf den Montagekleber verzichten und nur mit Nägeln arbeiten, so wie ich es gemacht habe. Mit der Wasserwaage vor jedem Befestigen noch einmal kontrollieren. Als nächstes die Profilleisten ausmessen und zusägen. In den Ecken auf Gehrung sägen. Mit Leistenstiften und/oder Montagekleber unterhalb der bereits angebrachten Leisten befestigen. Denkt daran, beim Arbeiten mit Leistenstiften unbedingt eine Schutzbrille zu tragen, da die feinen Stifte abbrechen und umherfliegen können. Nun die „Fächer“ gestalten. Dazu die senkrechten Leisten zusägen. Je nach Breite der Wand ausrechnen, in welchem Abstand sie zueinander angebracht werden sollen, so dass sich ein harmonisches Bild ergibt und jedes „Fach“ gleich groß ist. Dazu können die Leisten versuchsweise erst einmal mit Tape fixiert werden, um einen Eindruck zu vermitteln. Meine senkrechten Leisten sind ein wenig stärker als die untere Kante der Profilleiste. Das kann unschön aussehen, daher habe ich die obere Kante der Leiste mit dem Schleifpapier etwas abgerundet. Der Anstoß sieht so harmonischer aus. Senkrechte Leisten mit dem errechneten Abstand aufkleben/nageln. Auch hier mit der Wasserwaage arbeiten. Nun die unteren Abstände messen, Leisten zusägen und das Fach nach unten hin sozusagen „schließen“. Richtig gut sieht es erst aus, wenn man die Lücken zwischen Holz und Wand mit Acryl verschließt. So verschmilzt die Täfelung mit der Wand, kleine Spalte werden verschlossen und sie wirkt nicht mehr aufgeklebt. Gerade bei Altbauten können die Wände nicht ganz plan sein, so dass sich unschöne Lücken oder Spalte ergeben. Mit einem Fugenglättungsgerät oder dem Finger (Plastikhandschuhe tragen) das Acryl glatt ziehen. Das Acryl laut Herstellerangabe trocknen lassen. Ober- und Unterteil der Wand nach Geschmack in unterschiedlichen Wandfarben streichen. Natürlich kann auch ein einheitlicher Ton für beide Teile gewählt werden. Besonders schön sieht es aus, wenn auch die Fußleiste und Steckdosen im gleichen Ton gestrichen werden. Dazu die Fußleisten entweder mit 2in1 Lack streichen (schimmert aber eventuell leicht) oder optional mit Holzgrund grundieren und mit Wandfarbe streichen (etwas anfälliger). Ich habe meine Fußleisten einfach mit der Wandfarbe gestrichen, da sie ganz früher schon einmal grundiert aber nie zuende gestrichen wurden... Die Steckdosen habe ich mit Kreidefarbe gestrichen. Und so sieht meine Täfelung jetzt aus. Durch die dunkle Farbe wirkt der Raum warm und gemütlich. Mir gefällt sie richtig gut. Die Wandvertäfelung macht die Fläche viel interessanter. Man sieht nicht, dass die Leisten einfach nur aufklebt sind, das Ganze wirkt wie extra Kassetten aus Holz. Hier könnt ihr die Anleitung übrigens auch noch einmal auf der BAUHAUS passt Seite nachlesen.

  • Abbeizen auf Öko-Art: Der Remover von Painting the Past

    Werbung - Wer von euch schon einmal ein Möbelstück abgebeizt hat, versteht, warum das nicht gerade zur Lieblingsbeschäftigung wird. Es ist nicht nur wahnsinnig aufwendig, nein, es stinkt dazu gewaltig und ist gesundheitlich auch nicht unbedenklich. Warum überhaupt abbeizen? Wenn man mit Kreidefarben arbeitet, kann man eine alte Lackschicht einfach überstreichen. Ein Abbeizen ist hier nicht nötig, sofern der Altlack intakt ist. Möchte man aber das ursprüngliche Holz zum Vorschein bringen, ganz ohne Farb- oder Lackschicht, kann man die alten Schichten lösen. Dies ist möglich unter Verwendung von Heißluft, durch Abschleifen oder aber durch Abbeizen. Es gibt chemische Abbeizer im Handel, aber ich bin sehr froh, einen biologischen Abbeizer gefunden zu haben, der ganz ohne Chemie auskommt: Der Remover von Painting the Past! Er ist nicht nur für alte Farbschichten geeignet, sondern er entfernt ebenso gut alte Wachsschichten oder auch Grünbeläge auf Gartenmöbeln. Seine Kraft kommt aus der Zitrone und er ist rein biologisch. Was will man mehr? Aber hält er auch, was er verspricht? Ich habe es ausprobiert! Der Remover kommt im großen Plastikeimer mit 1l Inhalt und kostet um die 38 Euro. Er reicht für ungefähr 4-6 qm Fläche. Der Abbeizer ist gelartig und beim Öffnen riecht er nur ganz leicht, aber nicht unangenehm. Man sollte ihn einmal aufrühren. Dann wird das Gel großzügig mit einem Pinsel auf die zuvor gesäuberte Oberfläche aufgetragen. Überall dort, wo Altlack entfernt werden soll. Ich habe für den heutigen Test eine lackierte Schublade gewählt, auf der ich den Klarlack lösen möchte. Die Schicht kann recht dick aufgestrichen werden. Nun kann das Ganze eine Weile stehen bleiben. Man merkt aber recht schnell, wie das Gel mit dem Lack reagiert. Das Ganze wird klebrig und wirft nach einer Weile Blasen. Wie lange man den Abbeizer einwirken lassen soll, ist wohl vom Untergrund abhängig, in der Regel sagt man zwischen 1 und 4 Stunden. Ich habe meine Probeschublade ungefähr 1,5 Stunden stehen gelassen. Mit einem Spachtel oder einer Ziehklinge wird nun das Gemisch vorsichtig in Holzmaserungsrichtung abgenommen. Man kann bei diesem Schritt Wasser zufügen, ich habe das nicht getan. Wenn der Abbeizer seine Arbeit getan hat, löst sich die Oberfläche wirklich leicht. Nicht mit Gewalt arbeiten, wenn sich die Schicht nicht löst, weiter warten. Keinesfalls sollte das Holz beschädigt werden. Ich habe in der ersten Runde all das entfernt, was sich leicht gelöst hat. Alles andere habe ich gelassen und am Ende noch einmal mit dem Remover für eine zweite Runde bestrichen. Nach weiteren 1,5 Stunden konnte ich dann die zweite Schicht lösen und das hat ganz wunderbar geklappt. Es ist abhängig davon, wie viele Lackschichten auf dem Möbelstück waren und sicher auch davon, welche Art von Lack verwendet wurde. Lieber mit etwas Geduld arbeiten! Übrigens: Der Remover löst nicht nur die Lackschicht, sondern er löst auch die Farbschicht, also die alte Beize aus dem Holz. Das muss man bedenken, denn je nachdem ob ein Möbelstück auch gebeizt wurde oder nicht, kann sich auch der Farbton des Holzes beim Abbeizen ändern. Nach dem Abbeizen müssen die Removerreste mit Wasser gründlich abgespült werden. Das Ganze riecht übrigens kein bisschen. Ich habe in meiner Werkstatt gearbeitet und es war überhaupt kein Problem. Lediglich die alten Lackreste machen eine Menge Schmutz, aber wenn man unter das Möbelstück eine Zeitung legt und die Reste damit auffängt, könnte man das theoretisch sogar im Wohnzimmer machen. Im Bild seht ihr die drei Schubladen, die ich abgebeizt habe. Ich habe sie hinterher nur gewachst. Ich bin begeistert vom Remover und er ist definitiv in meine Werkstatt eingezogen. Ich hab ihn schon für viele Projekte benutzt. Lieben Dank an Painting the Past für die Produktprobe. Ihr könnt den Abbeizer bei allen Painting the Past Fachhändlern kaufen, die ihr online auf der PTP Seite findet.

  • Rostige Farbdosen - Was tun?

    Was ist das kalt draußen geworden! Ich musste heute morgen mein Auto frei kratzen. Das bedeutet für uns Nordlichter schon den Einbruch des Winters. Eigentlich habe ich ja eine Garage, in der ich mein Auto parken kann. Wären da nicht unzählige Möbelstücke, die den ganzen Platz blockieren.... Wer von euch auch Möbel streicht, kennt das Dilemma. Möbelstück oder Auto? Ich jedenfalls muss dringend aufräumen. Aber mein heutiger Blogpost passt ein bisschen dazu, denn hier spielt das Thema Temperatur auch eine gewisse Rolle. Es geht um das leidige Problem rostiger Farbdosen. Manche Kreidefarben kommen in Metalldosen, Annie Sloan, Painting the Past, Lignocolor zum Beispiel verwenden solche Dosen. Wer von euch hat es schon erlebt? Man öffnet eine Dose und der Rand ist komplett verrostet. Rostpartikel sind vielleicht schon in die Farbe gefallen und selbst am Boden der Dose kann man Rost finden, der die verbleibende Farbe unschön verfärbt. Was für ein Ärger! (Dieser Post betrifft Farbdosen mit wasserbasierten Farben.) Das Problem Weist eine Dose einen rostigen Rand oder schlimmer noch, rostige Seitenwände oder einen rostigen Boden auf, steht man vor einem echten Problem. Kleine Roststücke können in die Farbe fallen und beim Streichen am Möbelstück hängen bleiben. Im schlimmsten Fall löst sich der Rost in der Farbe auf und verfärbt sie dauerhaft. Außerdem lässt sich die Dose nicht mehr luftdicht schließen. Unbehandelt kann man die Farbe nach kurzer Zeit wegwerfen. Die Ursache Warum entsteht Rost? Chemisch betrachtet entsteht Rost dann, wenn Eisen (die Dose) mit Wasser (die Farbe) und Sauerstoff (Luft) in Berührung kommt. Die Wasserfarbe befindet sich in der eisenhaltigen (unbeschichteten) Dose. Kommt nun Sauerstoff hinzu, natürlich auf lange Sicht, oxidiert das Eisen und es bildet sich Rost. Verschließen die Dosendeckel nicht mehr richtig, gelangt Sauerstoff in das Gefäß und es rostet. Was tun Wenn ihr schon von außen seht, dass die Dose einen rostigen Rand hat, versucht, bei geschlossenem Deckel den Rost abzuklopfen oder mit einer Drahtbürste zu entfernen. So könnt ihr eventuell verhindern, dass Rostteile beim Öffnen in die Farbe geraten. Öffnet die Dose vorsichtig. Wenn die Oberfläche der Farbe Rostpartikel aufweist oder Stücke vom Deckel hineingefallen sind, kann man diese mit einem Spachtel oder einem Löffel vorsichtig entfernen. Nun die restliche Farbe vorsichtig aus der Dose entnehmen und in ein neues Gefäß füllen. Dafür eignen sich Plastikdosen oder ein Schraubglas. Neue Farbdosen gibt es im Fachhandel zu kaufen. Ist die Farbe sehr verdreckt, kann man sie durch eine Nylonstrumpfhose oder ein Windeltuch filtern. Wenn die Seitenwände oder der Boden der Dose ebenfalls rostig sind, dann die Farbe so entnehmen, dass ihr diesen Bereich großräumig umgeht. Gelangt Rost in die Farbe, kann sie sich verfärben. Achtet darauf, dass beim Umfüllen keine Roststücke vom Rand in die Farbe fallen. Den neuen Behälter gut lesbar beschriften. Wie vorbeugen Ihr habt eure Farbe gerettet, möchtet aber natürlich in Zukunft möglichst auf rostige Dosen verzichten. Es gibt ein paar Tipps, um eure Farbdosen clean zu halten. Den Farbdeckel immer mit einem speziellen Lackdosenöffner öffnen, nicht mit dem Schraubenzieher. Diese Öffner haben eine Biegung an der Spitze, durch die ihr eine bessere Hebelwirkung erreicht und damit weniger Schäden an dem Deckelrand entstehen können. Denn je welliger und beschädigter ein Deckelrand ist, desto weniger schließt er ab und desto mehr Sauerstoff kann in die Dose gelangen. Und wir haben ja gerade gelernt, in Verbindung mit Wasser und Eisen bildet sich dann Rost. Wichtig ist, den Dosendeckel sauber zu halten. Denn auch eingetrocknete Farbreste bewirken, dass der Deckel nicht mehr richtig schließen kann. Streicht keine Farbe am Dosenrand ab. Klebt euch ein Stück Malerkrepp über die Dose, falls ihr den Pinsel beim Streichen abstreifen wollt. Ich benutze immer wenig Farbe auf dem Pinsel und streiche den Pinsel nie ab. Besser ist es übrigens, gar nicht erst aus der Dose heraus zu streichen, sondern die benötigte Farbe für ein Projekt in eine kleine Schale umzufüllen. Das hält die Dose sauber. Säubert Deckel und Dosenrand nach dem Umfüllen und auch nach jedem Gebrauch mit einem Tuch und notfalls etwas Wasser. Das nervt, aber diese 2 Minuten sind gut investiert. Legt man vor dem Verschließen des Deckels ein Stück Frischhaltefolie zwischen, kann die Dose noch besser luftdicht schließen. Gerade wenn der Deckel nicht mehr ganz in Ordnung ist und schon kleine Unregelmäßigkeiten aufweist, kann dies ein wertvoller Tipp sein. Verschließt die Dosen immer fest. Am besten nutzt man dazu einen Gummihammer und legt ein Tuch auf die Dose, um das Metall nicht zu beschädigen. Im Handel kann man übrigens Silikondeckel für alle möglichen Dosen finden. Ich habe das bisher nur für Tierfutter ausprobiert, bei meinen Farben noch nicht. Die Aufbewahrung Einige empfehlen, die Farbdosen auf dem Kopf aufzubewahren. Die Farbe siegelt die Dose oben ab und kommt nicht mit Sauerstoff von außen in Berührung. Ich mache das nicht. Farbdosen sollten in trocknen Räumen mit geringer Luftfeuchte aufbewahrt werden. Sie sollten auf einem Regal stehen und nicht am Boden oder an einer kalten Hauswand (und nicht in meiner Garage). Mit einer Raumtemperatur zwischen 15-25 Grad können sie bis zu 5 Jahren halten. Wenn die Farbe voraussichtlich für einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden soll, bietet es sich an, sie alle paar Monate einmal zu checken. Wenn leichter Rost auftaucht, kann man sie direkt umfüllen. Das Ganze klingt nun sehr aufwendig und vielleicht kompliziert, aber die Tipps helfen euch, eure Metalldosen und somit die Farben sauber zu halten und das Problem Rost ein für allemal zu verbannen. Habt ihr schon rostige Dosen gehabt? Habt ihr noch weitere Tipps? Schreibt sie doch gerne für alle in die Kommentare!

  • Couchtisch mit White Wash Effekt

    Als vor kurzem ein Beitrag über meine Arbeit im Hamburger Abendblatt erschienen ist, kamen direkt ein paar Anfragen für Auftragsarbeiten. Ich bin immer wieder überrascht, welch große Reichweite so ein Artikel haben kann. Ein Ehepaar aus unserem Wohnort wollte ihren Couchtisch aufgearbeitet haben, er sollte am liebsten genau so bleiben wie er war. Nur eben schön und neu. Der Tisch hat in der Mitte eine große Glasscheibe, die Gott sei Dank im Haus des Ehepaares verblieben ist. Ungern hätte ich damit in meiner Werkstatt hantiert. Der Rest ist in einem dunklen Blau gestrichen und wenn ich es richtig sehe, hat die vorherige Künstlerin, die den Tisch gestaltet hat, eine Art White Wash Technik für die Rillen angewandt. Ich hoffe, ich liege damit richtig. Die Besitzer möchten, dass der Tisch genau so wieder wird. Nur die kleinen abgeplatzen Stellen möchten sie nicht mehr haben. Ich entscheide, den Tisch komplett neu zu streichen, denn stellenweise Ausbesserungen würde man hier sehen. Sauber machen muss ich den Tisch nicht, er ist gewienert hier angekommen. Also beginne ich damit, ihn mit sehr feinem Schleifpapier anzuschleifen, ich möchte keinesfalls irgend etwas zerkratzen oder kaputt machen. Anschließend fülle ich alles, was durch das Schleifen nicht geglättet werden konnte, mit feinem Holzspachtel auf. Das sieht schon mal sehr fragwürdig aus. Aber es wird! Die Glasplatte soll später unbedingt ohne Probleme wieder in die Vertiefung passen. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Farbe dicker aufträgt als man denkt. Würde ich den kleinen Innenrand einfach neu überstreichen, so wie ich es mit dem Rest des Tisches vorhabe, könnte es passieren, dass die Platte nicht mehr passt. Also entscheide ich mich, die Farbe an dieser Kante abzubeizen. So kann ich ohne Bedenken eine neue Farbschicht darauf setzen und die Platte wird weiterhin passen. Ich nutze dafür den Remover von Painting the Past, ein biologisches Produkt auf Zitronenbasis, was man ganz ohne Bedenken auch drinnen anwenden kann. Mit einem kleinen Pinsel streiche ich exakt nur diese Kante ein. Ich lasse den Remover eine Stunde einwirken und kann dann mit einem Spachtel vorsichtig die Lackschicht lösen. Mit Wasser wische ich die Reste des Removers sorgfältig ab und schleife dann noch einmal mit einem feinem Schleifpapier über die Kante. Nun werde ich hoffentlich keine Probleme mit der Glasplatte bekommen. Nun den exakten Farbton anmischen. Da ich eine eher kreative Technik verwenden werde, setze ich auf Kreidefarben. Sie sind dafür am besten geeignet. Das Midnight Sky von Dixie Belle Paint hat schon eine recht ähnliche Farbe, gemischt mit einem Tick Caviar und einem guten Schuss Stormy Seas treffe ich einen Ton, der in meinen Augen perfekt passt. Ich beginne immer an der Unterseite des Möbelstückes. Wichtig ist es immer, die Trockenzeiten einzuhalten. Ich lasse die Unterseite gut trocknen, ehe ich das Möbelstück wieder umdrehe, denn auch die Füße habe ich hier von unten mit gestrichen. Der Tisch bekommt zunächst zwei Farbschichten in Blau. Die Trockenzeit zwischen den Schichten dehne ich bei Kundenaufträgen zur Sicherheit gerne etwas aus, hier habe ich nach der ersten Schicht eine Nacht gewartet. Vor dem zweiten Anstrich habe ich zusätzlich einen feinen Zwischenschliff mit 400er Papier vorgenommen. Auch die zweite Schicht lasse ich gut trocknen bevor ich mit dem kreativen Part weitermache. Dazu mische ich weiße Kreidefarbe mit Wasser und erstelle mir so ein Wash. Das streiche ich mit einem Schwamm in kleinen Sektionen auf und arbeite das Weiß in die Rillen ein. Anschließend nehme ich den größten Teil der Farbe wieder ab. Mit einem feinen Pinsel arbeite ich am Ende dort nach, wo das Wash nicht perfekt geworden ist. (Die Fusseln auf dem Bild oben stammen vom Schwamm und konnten später einfach abgenommen werden.) Auch diese Schicht lasse ich sehr gut trocknen, bevor ich mit Clear Coat in Gloss in drei dünnen Schichten versiegel. Die Farbe bekommt so den exakten Glanzgrad wie vorher. Ich bin super zufrieden mit dem Ergebnis. Auch mein Kunde war begeistert. Im Grunde kein schwieriges Procedere, aber ein Möbelstück exakt so gestalten, wie es vorher war, ist immer ein bisschen tricky. Umso froher bin ich, dass es so gut gelungen ist. Ein schönes Möbelstück! Ich habe noch ein Foto erhalten von meinem Kunden, das ich euch nicht vorenthalten möchte. I like!

  • Meine Herbst-Inspiration: Kleine Kommode mit Struktur und Farbe

    Der Herbst ist da, obwohl er sich zwischenzeitlich eher wie Frühling anfühlt. Die bunten Blätter sind schon fast weg, aber mit meinem heutigen Projekt lasse ich die Erinnerung daran noch ein wenig anhalten. Für dieses Makeover habe ich eine kleine Kommode verwendet, die es bei Ebay Kleinanzeigen gab - für umsonst. Das freut mich natürlich besonders. Das Schränkchen hat ein paar Kratzer und stellenweise ist die Farbe von dem Klebeband, dass die Schubladen fixiert hat, abgezogen worden. Außerdem fehlt ein Griff. Nichts, was man nicht fixen kann! Zunächst habe ich neue Griffe aus meinem Vorrat ausgesucht. Einfache Holzknöpfe, die von einem anderen Projekt übrig geblieben waren, sollen es werden. Sie werden mit angestrichen, daher passen sie hier bestens. Mit der neuen Terra Clay Paint von Dixie Belle Paint streiche ich eine erste Schicht. Eigentlich wollte ich das Möbelstück ganz damit streichen, aber das Ergebnis war mir zugegebenermaßen etwas langweilig. Also habe ich weiter gemacht. Leider habe ich im Eifer des Gefechts total vergessen, Fotos zu machen. Ich kann aber sagen, dass eine Menge Farben im Spiel waren. Ich habe eine herbstliche Farbpalette von Dixie Belle Paint Kreidefarbe gewählt, rot, gelb, grün und sie sowohl pur benutzt als auch unter- einander gemischt. Ich habe die erste Farbschicht nach der Clay Paint mit Strukturpulver gemischt und so eine erste Grundstruktur geschaffen. Anschließend habe ich jeweils mit einer Farbe und mit viel viel Wasser aus der Sprühflasche mit einem dicken Rundpinsel verschiedene Flächen bestupft. So habe ich mich Schicht für Schicht vorgearbeitet und die Farben immer unregelmäßig übereinander gelegt. Und was ist draus geworden? Zumindest das Ergebnis habe ich fotografiert und kann es euch zeigen. Die Deckplatte habe ich mit einer Schablone verziert, ebenso Teile der einen Seite und einen Teil der Front. Die Schablone ist von Posh Chalk und heißt Evergreen. Ich habe Metallic Farbe dazu verwendet, und zwar von Dixie Belle Paint im Farbton Steel Magnolia. Sie erzeugt einen tollen Schimmer. Die Seiten der Schubladen sind ebenfalls in einem herbstlichen Farbton und mit der gleichen Schablone gestaltet. Mir gefällt das Ergebnis gut. Eigentlich bin ich ja eher schlichter unterwegs, aber manchmal gefällt es mir auch so. Vor allem macht der Weg dahin so viel Spaß! Ein herbstliches Möbelstück, dass mich fröhlich macht. Ich freue mich, wenn es euch auch gefällt. Genießt die letzten herbstlichen Frühlingstage! P.S. Alle verwendeten Dixie Belle Produkte gibt es übrigens in meinem Shop.

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